Wo der weiße Kakadu schlüpft

Saarbrücken. Kaninchen und Zylinder sind passé. Der moderne Magier kommt auch fast ohne den berühmten Zauberstab aus. Eines aber ist geblieben: Noch immer rätseln die Zuschauer und fragen sich "Wie machen die das?"Saarbrücken war drei Tage lang Treffpunkt der internationalen Zauberkunst: Wettbewerb, Messe, auch Fortbildung für Zauberer gab es in der Congresshalle

Saarbrücken. Kaninchen und Zylinder sind passé. Der moderne Magier kommt auch fast ohne den berühmten Zauberstab aus. Eines aber ist geblieben: Noch immer rätseln die Zuschauer und fragen sich "Wie machen die das?"

Saarbrücken war drei Tage lang Treffpunkt der internationalen Zauberkunst: Wettbewerb, Messe, auch Fortbildung für Zauberer gab es in der Congresshalle. Als Höhepunkt des magischen Wochenendes darf die große Zauber-Gala gelten.

Die Show war Heimspiel für die durch ihre Auftritte mit DJ Bobo bekannten Magic Artists aus dem Saarland, die mit dem Feuer spielen, dass die Funken fliegen. Sie war ein Auftritt im Geburtsland für den in Berlin lebenden Jan Becker. Sie war die erste große Veranstaltung, die zwei saarländische Zauberer im Saarland organisiert haben: Markus Lenzen (39) aus Saarbrücken und Philipp Daub (20) aus Saarlouis zogen hinter dem Vorhang die Fäden.

Doch schauen wir auf die Bühne, auf das Programm der Gegensätze: Im Aussehen an Mephisto erinnernd zeigte Jan Becker, wie teuflisch gut er Gedanken lesen kann. Geburtstag, Sternzeichen - für Becker kein Problem. Das Publikum machte mit und war zutiefst beeindruckt.

Ganz anders Gaston aus München: Ein Erzähler, ein Schauspieler, ein Meister der Taschenspielertricks. Aus all dem wird die Kunstfigur "Gunther", die Gaston zum Zauberweltmeister machte. Der Zauber-Junkie will weg von seiner Droge Zauberei. Die Diagnose aber ist: unheilbar.

Der dritte Solist Sebastian Nicolas, amtierender Vize-Weltmeister der Zauberer, brachte mit sparsamen Bewegungen die Zeit zum Stillstand. Spielkarten und Kugeln verwandelten sich in Uhren, die dann wiederum in kleinen Teilen zu Boden fielen.. Faszinierend, diese Manipulation.

Die zwei Paare des Abends setzten auf Geschwindigkeit. Die Magic Pirates (Alphonse und Sandra aus Frankreich) erinnerten ein wenig an das Zaubern früherer Zeiten. Indizien dafür: die Kiste, in der die biegsame Dame verschwand, das Tuch, aus dem der weiße Kakadu schlüpfte.

Und dann Sos und Victoria Petrosyan aus Armenien. Wer sich so schnell umziehen kann, wie Viktoria, gehört ins Guinness-Buch der Rekorde und dort steht das Paar wegen seiner unglaublichen Geschwindigkeit und Eleganz auch.

Die Fäden während der Gala hielt Philip Simon in der Hand. Der Niederländer, der selbst zaubert, ist ein Conférencier zum Tränenlachen.

Nach dem Erfolg in Saarbrücken plant Philipp Daub für April 2011 eine Gala in Saarlouis. 2011 ist er als Maxim Maurice auch bei der Deutschen Meisterschaft vertreten. Jakob Mathias aus St. Wendel ist bei den Junioren dabei. Das Saarland bleibt Zauberland.

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