"Offen, ehrlich, streitbar für die Sache"Das THW ist sein größtes Hobby

Nohfelden. Erhard Müller steht hinter dem Rednerpult. Sein Gesichtsausdruck ist während seiner Abschiedsrede authentisch wie immer, sein Humor direkt und gradlinig wie er selbst. "Es waren schöne 25 Jahre als Ortsbeauftragter. Ich habe viele nette Leute kennen gelernt und konnte Hauptamtliche ärgern", fasst der 56-Jährige kurz seine Amtszeit zusammen

Nohfelden. Erhard Müller steht hinter dem Rednerpult. Sein Gesichtsausdruck ist während seiner Abschiedsrede authentisch wie immer, sein Humor direkt und gradlinig wie er selbst. "Es waren schöne 25 Jahre als Ortsbeauftragter. Ich habe viele nette Leute kennen gelernt und konnte Hauptamtliche ärgern", fasst der 56-Jährige kurz seine Amtszeit zusammen. Müller verglich seine Schaffenszeit in der Führungsposition mit einem Kartenspiel: "Ich habe manchmal hoch gepokert, mal verloren, aber bin oft zum Ziel gekommen". Eigentlich alles Müller wie immer oder was? "Genauso haben wir ihn schätzen gelernt. Offen, ehrlich und immer streitbar, wenn es um die Sache geht", charakterisiert der THW-Landesbeauftragte Werner Vogt den scheidenden Vorzeige-THWler. All seine Verdienste könne man gar nicht würdigen. Neben Auslandseinsätzen, der Organisation von Großveranstaltungen, oder als Mitgründer der Jugendgruppe, sei es ihm gelungen, die Beziehungen zu anderen Organisationen nachhaltig und dauerhaft zu verbessern. "Zwischen dem THW und der Feuerwehr gab es damals schon massives Konkurrenzdenken", erinnert sich Müller. Der ehemalige Ortsbeauftragte genießt für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement im ganzen Saarland und darüber hinaus höchstes Ansehen. "Er wird durch seine Fähigkeiten und sein fundiertes Wissen in viele Prozesse einbezogen, die das THW landes- und bundesweit betreffen", berichtet Vogt. Landrat Udo Recktenwald beschreibt Müller als Überzeugungstäter aus Leidenschaft, der nie ein großer Freund der Diplomatie gewesen sei. "Sein Name bürgt für Qualität", würdigt Recktenwald in seiner Dankesrede. Als Ansprechpartner und Multiplikator habe er maßgeblich zum positiven Image des THW beigetragen. "Durch sein beeindruckendes ehrenamtliches Engagement ist er eine Persönlichkeit im Landkreis St. Wendel geworden. Ihm haben wir viel zu verdanken", singt Recktenwald eine Lobeshymne auf Müller. Bürgermeister Andreas Veit hielt fest, dass Müller im Ortsverband eine Atmosphäre geschaffen habe, bei der die Mitarbeit einfach unglaublich Spaß mache. "Wenn die Gemeinde ihn mal brauchte, dann gab es nie ein Nein", verneigt sich auch der Bürgermeister. Auch Müller ist gerührt. "Bei soviel Lob hatte ich das Gefühl, ich wäre auf der falschen Fete", spricht er einen typisch Müllerschen Satz aus. Alle im Sitzungssaal wissen aber, wie er das gemeint hat. Müller bleibt dem THW auch weiterhin in einer beratenden Funktion erhalten. Mit Christian Hornetz stellt der Landesbeaufragte offiziell seinen Nachfolger vor. "Christian Hornetz ist für den Ortsverband ein Glückgriff", betont Vogt. Er habe den Mut nun Entscheidungen zu treffen, und gestalterisch zu arbeiten. "Gute Meister machen auch gute Jünger", weiß der Landrat, der sich auf die Zusammenarbeit mit Hornetz freut. Der Ortsverband schenkte Erhard Müller zum Abschied einen Schwenker. Zu dessen Einweihung hat er seinen Nachfolger eingeladen, der auch schon seit dem Jahre 1996 im THW aktiv ist. Am passenden Gesprächsstoff wird es an diesem Termin mit Sicherheit nicht mangeln. Was hat Sie bewogen, ein derart verantwortungsvolles Amt wie das des THW-Ortsbeauftragten zu übernehmen?Christian Hornetz: Vor einem Jahr hätte ich dazu noch Nein gesagt. Das Amt ist für einen Unbedarften sehr komplex. Wenn man sich jedoch intensiv damit beschäftigt und sich einen genauen Einblick verschafft, sieht man klarer. Ich weiß, dass es mir großen Spaß macht. Wie sehen Ihre Ziele für die Zukunft aus? Hornetz: Die sind klar. In erster Linie ist das, die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen noch weiter auszubauen. Wird auch die Jugendarbeit unter Ihrer Führung ein großes Thema sein? Hornetz: Voll und ganz. Ich komme selbst aus unserer Jugend. Gerade in den Zeiten des demographischen Wandels ist Jugendarbeit wichtiger denn je zuvor. Wird Ihre noch ziemlich frisch angetraute Ehefrau künftig nun als Ortsbeauftragter mehr auf Sie verzichten müssen? Hornetz: Es stimmt, wir haben im August geheiratet. Meine Frau Cathrin ist allerdings auch im THW, da können wir doch viel Zeit miteinander verbringen.

Auf einen BlickEhrungen: Jugendbetreuerin Alexandra Presser, seit 26 Jahren im THW aktiv, wurde mit dem THW-Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet. Ausbildungsleiter Klaus-Werner Brandstetter, der im Jahre 1968 dem THW beitrat, erhielt das THW-Ehrenzeichen in Silber. Kreisbrandinspekteur Hans-Josef Keller wurde die THW-Ehrenplakette verliehen. Rahmenprogramm: Der Musikverein Nohfelden eröffnete die Feierlichkeiten mit einem Platzkonzert, Sabine Haab an der Querflöte und Alleinunterhalter Joe Dussa sorgten anschließend im Sitzungssaal für die musikalische Unterhaltung. frf

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