Wenn der Bruder den Bruder blockt

Völklingen. Der Völklinger Ivan Buntic blockt seinen Trierer Gegenspieler. Er setzt die ganze Masse seines 2,07 Meter großen Körpers ein, um sich den Ball zu erobern, verhindert den Korb und bereitet den 52:25-Halbzeittreffer von Peter Marcic vor. Der, den Ivan Buntic da geblockt hat, ist sein jüngerer Bruder Luka. Zum ersten Mal standen sich die Brüder am vergangenen Sonntagabend in der 1

 Der Völklinger Timo Volk (Zweiter von links) behauptet sich gegen die Trierer Christian Hubor (links) und Jone Lopez (rechts). Foto: Rolf Ruppenthal

Der Völklinger Timo Volk (Zweiter von links) behauptet sich gegen die Trierer Christian Hubor (links) und Jone Lopez (rechts). Foto: Rolf Ruppenthal

Völklingen. Der Völklinger Ivan Buntic blockt seinen Trierer Gegenspieler. Er setzt die ganze Masse seines 2,07 Meter großen Körpers ein, um sich den Ball zu erobern, verhindert den Korb und bereitet den 52:25-Halbzeittreffer von Peter Marcic vor. Der, den Ivan Buntic da geblockt hat, ist sein jüngerer Bruder Luka. Zum ersten Mal standen sich die Brüder am vergangenen Sonntagabend in der 1. Basketball-Regionalliga als Gegner auf dem Spielfeld gegenüber. Und nicht nur Ivan Buntic erwischte einen besseren Tag als sein Bruder, die ganze Mannschaft der Baskets 98 Völklingen spielte überragend und den Tabellennachbarn DJK/MJC Trier an die Wand. Endergebnis: 91:64.Das letzte Spiel der Hinrunde war gleichzeitig das beste der Baskets 98. Von der ersten Sekunde an machten die Gastgeber Druck und dominierten die Partie. Sie ließen den Ball laufen, das Zusammenspiel funktionierte prima. Mit der Spielfreude, dem Witz und der Cleverness der Baskets konnten Trierer zu keinem Zeitpunkt mithalten. Sie wirkten oft einfallslos. Und das, obwohl Völklingen ohne den Amerikaner Cedric Thomas spielte, der zurück in die Heimat gereist ist, und Trier mit Luka Buntic und Jone Lopes aus dem Bundesliga-Kader auflief. Luka Buntic wurde im Spielverlauf zwar immer besser, am Ende gelang ihm sogar ein Dunking, doch insgesamt stand seine Leistung sinnbildlich für die seiner Mannschaft. Der massigere Ivan Buntic, der mit einer Ellenbogenverletzung spielte, sagte: "Besonders am Anfang war es komisch, zum Korb zu gehen und dann plötzlich seinen eigenen Bruder im gegnerischen Trikot zu sehen."

In Halbzeit zwei wurde Trier etwas besser. Die Baskets mussten ab Minute 24 ohne den gefoulten Peter Marcic auskommen, der sich vermutlich die Nase gebrochen hat. Pascal Heinrichs und Jonas Schikorski ersetzten ihren verletzten Mitspieler gut. Als Trainer Jörg Arand in der 28. Minute überraschenderweise Oliver Heckert einwechselte, tobten die etwa 200 Zuschauer. Wegen der dünnen Personaldecke bot Heckert, der seine Karriere vor der Saison beendet hatte, sich tags zuvor an. Arand betonte: "Oliver kann ich jederzeit blind einsetzen." Dass er es immer noch kann, stellte Heckert unter Beweis, als er wie in alten Zeiten nach einem weiten Pass von Achim Münzebrock im Doppelpass mit Stefan Grimm vier Sekunden vor Ende des dritten Viertels den 77:47-Zwischenstand vorbereitete.

"Unser Ziel war es, in der ersten Halbzeit einen Vorsprung herauszuspielen und diesen in der zweiten zu halten", verriet Arand. Dass die Baskets am Ende so deutlich gewinnen würden, damit hatte niemand gerechnet. Trier musste die Völklinger Überlegenheit neidlos anerkennen - und Luka Buntic und sein Bruder Ivan schlossen sich in die Arme. Für Luka war es, obwohl er schon seit einem Jahr in Trier spielt, irgendwie immer noch wie ein Heimspiel. "Völklingen wird immer mein Verein bleiben", sagte er und musste trotz der Niederlage zugeben: "Es war schön, mal gegen meinen Bruder zu spielen und hat richtig Spaß gemacht. Er hat nur Glück gehabt, dass ich ihn nicht gedeckt habe, ich weiß nämlich immer, was er als nächstes tut", sagte er mit einem Augenzwinkern in Richtung seines größeren Bruders Ivan. Der nahm das Ganze gelassen: "Ein paar Sticheleien gehören natürlich dazu." "Oliver kann ich jederzeit blind einsetzen."

 Der Trierer Luka Buntic (links) beharkt sich im Zweikampf mit seinem Bruder Ivan, der für Völklingen spielt. Foto: Werner Engel

Der Trierer Luka Buntic (links) beharkt sich im Zweikampf mit seinem Bruder Ivan, der für Völklingen spielt. Foto: Werner Engel

Baskets-Trainer Jörg Arand über Oliver Heckert

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