„Verwerter erhalten keine Grundstücke“

Leser-Reporter Uwe Herrgen aus Merten hat den Eindruck, dass Gemeinden Grundstücke nicht mehr an Privatleute, sondern eher an Verwerter weitergeben. SZ-Redakteurin Margret Schmitz sprach mit Volker Bauer, Hauptamtsleiter der Gemeinde Wallerfangen.

Als der Saarländische Rundfunk meldete, dass der Gemeinderat Wallerfangen Geld für die Erschließung eines Neubaugebietes bereitstellt, rief die Tochter des Leser-Reporters wenig später bei der Gemeinde Wallerfangen an, um sich über den Kauf eines Grundstücks zu informieren. Dort sei ihr gesagt worden, die Grundstücke seien schon lange verkauft. Wie kann das sein?

Bauer: Einige der Grundstücke sind noch zu haben. Das Neubaugebiet "Vorderst Seitert" umfasst insgesamt 70 Baustellen, hiervon sind 30 Baugrundstücke im Besitz der Gemeinde Wallerfangen, die nach einem von sozialen Kriterien geprägten Auswahlverfahren veräußert werden. Ein Grundstück gilt für die Gemeinde erst dann als verkauft, wenn das notariell beurkundet und es bezahlt ist. Weil es Alt-Interessenten gibt, fragt das Liegenschaftsamt erst bei ihnen nach, ob noch Interesse an dem Grundstück besteht. Wenn dann jemand abspringt, gibt es wieder Plätze. Es gibt eine Warteliste.

Grundstücke gehen nach Eindruck des Leser-Reporters an professionelle Verwerter. Für Privatpersonen sei es fast unmöglich, an ein Gemeindegrundstück zu kommen?

Bauer: Wie der Verkauf von Grundstücken in anderen Kommunen behandelt wird, ist mir nicht bekannt. In Wallerfangen gibt es einen Kriterienkatalog für die Vergabe von Grundstücken, der auch soziale Aspekte berücksichtigt. Grundstücke der Gemeinde werden hier nicht an Verwerter gegeben.

Der Anbieter Massa-Haus soll nach den Informationen des Leser-Reporters aber Grundstücke in dem neuen Gebiet anbieten?

Bauer: Ob der Anbieter Massa-Haus Grundstücke anbietet, ist mir nicht bekannt. Wenn das der Fall sein sollte, können diese Grundstücke nur von privaten Anbietern an Massa-Haus veräußert worden sein, mit Sicherheit nicht von der Gemeinde.

Der Tipp für diesen Artikel kam von Leser-Reporter Uwe Herrgen aus Merten. Wenn Sie Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter Telefon (06 81) 5 95 98 00, senden eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie uns Onlineformular.

saarbruecker-zeitung/

leserreporter

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort