Verein hilft bei Kur-Anträgen

Saarlouis. Mütter und Väter in belastenden Lebensphasen sind oft überfordert damit, bei ihrer Krankenkasse eine Kur zu beantragen. Der Landesverband Saar-Pfalz "Pro Mutter und Kind" hilft ihnen kostenlos, Anträge zu stellen, eine Klinik zu finden und auch Widerspruch einzulegen

Saarlouis. Mütter und Väter in belastenden Lebensphasen sind oft überfordert damit, bei ihrer Krankenkasse eine Kur zu beantragen. Der Landesverband Saar-Pfalz "Pro Mutter und Kind" hilft ihnen kostenlos, Anträge zu stellen, eine Klinik zu finden und auch Widerspruch einzulegen. Dieses ehreamtliche Engagement honorierten jetzt 231 SZ-Leser mit der Wahl zu "Saarlands Bestem" Verein im Monat März.Belastet seien vor allem Eltern mit chronisch kranken und behinderten Kindern, pflegebedürftigen Angehörigen und Beziehungsproblemen, berichtet die Leiterin der Zweigstelle Saar-Pfalz des Vereins "Pro Mutter und Kind", Annina Dessauer. Außer Dessauer engagieren sich zurzeit fünf weitere Frauen ehrenamtlich als Kurberaterinnen.

Um einen Antrag auf Kur zu stellen, werde ein ärztliches Attest und eine Selbstauskunft verlangt. "Darin sollen die Mütter und Väter begründen, warum es ihnen schlecht geht", sagt Dessauer. Der Landesverband leitet dann den fertigen Antrag an die jeweilige Krankenkasse weiter. Sechs Wochen haben die Kassen Zeit, um den Antrag abzulehnen oder zu bewilligen. Sollte ein Antrag abgelehnt werden, so könnten die Betroffenen über einen vom Verein finanzierten Rechtsanwalt Widerspruch einlegen. Wenn die gesetzlichen und privaten Kassen dann innerhalb von drei Monaten nicht darauf reagierten, bleibe den Betroffenen die Möglichkeit, mit Hilfe des Rechtsbeistandes eine Untätigkeitsklage zu erheben.

Über die Kurberatung hinaus unterstützen die sechs Ehrenamtlichen die Mütter auch praktisch. "Wir fahren zum Beispiel am Tag der Anreise zum Kurort die Eltern zum Bahnhof und kaufen vorab die Fahrkarten," so Dessauer. Weiter unterstütze man die Betroffenen, indem man das Gepäck der Familie an den jeweiligen Kurort verschicke. "Für die Mütter und Kinder bedeutet das eine Entlastung, gerade wenn die Familie eine weite Strecke zum Kurort fahren muss," erklärt Dessauer. Nach einer Kur bietet der gemeinnützige Verein auch so genannte Nachsorge-Gespräche an. "Etwa jede zehnte Mutter berichtet in einem solchen Gespräch, wie es ihr während der Kur ergangen ist," sagt Dessauer.

Seit Jahresanfang habe es 217 Beratungsanfragen gegeben, 57 Kuren wurden von den jeweiligen Krankenkassen bewilligt. Im besten Fall zahlen die Trägergesellschaften der Kliniken der Zweigstelle eine kleine Geldspende, erklärt Dessauer. Bisweilen käme es auch vor, dass gar nichts oder nur nach mehrmaliger Aufforderung ein Geldbetrag überwiesen werde.

Die Zweigstelle des Landesverbandes Saar-Pfalz "Pro Mutter und Kind" ist jeden Tag von 8.30 bis zwölf Uhr, dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr telefonisch (0 68 31) 45 75 129, per E-Mail und Fax erreichbar sowie nach Vereinbarung.

"Wir entlasten Familien, indem wir Reisen zum Kurort organisieren."

Annina Dessauer, Leiterin

 Seit Jahresanfang haben die Ehrenamtlichen des Verbands "Pro Mutter und Kind" bereits 217 Betroffene beraten. Foto: Pro Mutter und Kind

Seit Jahresanfang haben die Ehrenamtlichen des Verbands "Pro Mutter und Kind" bereits 217 Betroffene beraten. Foto: Pro Mutter und Kind

der Zweigstelle Saar-Pfalz

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