Höhere Speicherfähigkeit

Den weit verbreiteten Irrtum "die Außenwand ist so dick ist, die brauchen wir nicht zu dämmen" hört Reinhard Schneeweiß, Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale, immer wieder. Er klärt auf, dass die Dämmwirkung einer 60 Zentimeter starken Bruchsteinmauerwerkswand ungefähr einer 0,6 Zentimeter Polystyroldämmung der Wärmeleitgruppe 035 entspricht. Die Wärmespeicherfähigkeit einer Bruchsteinwand allerdings ist aufgrund der Masse und des Materials wesentlich höher als die von Dämmstoffen. Energieberater Schneeweiß weist aber darauf hin, dass Dämmwirkung und Wärmespeicherfähigkeit nicht verwechselt werden dürfen. Wie ein löchriges Fass verliert eine Bruchsteinwand ihren Inhalt, sprich die Energie, sodass ständig nachgeheizt werden muss, um das Temperaturniveau zu halten. Solche "Energielöcher" der Bruchsteinwand können durch eine Außenwanddämmung gestopft werden. Damit wird der Energieabfluss minimiert, und die hohe Speicherfähigkeit der Bruchsteinwand kommt dem Innenraum im vollen Maße zugute.

Voraussetzung für die Außenwanddämmung ist, dass die Wand trocken ist. Bei feuchte- und salzbelastetem Mauerwerk mahnen die Energieberater der Verbraucherzentrale erst eine fachgerechte Sanierung an. Danach kann die Wand mit allen üblichen Materialien gedämmt werden. Aufgrund der jüngsten Erkenntnisse empfehlen die Energieberater allerdings diffusionsoffene und nicht brennbare Dämm-Materialien.

Gefördert wird die persönliche Beratung in den insgesamt 15 Energieberatungsstellen durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Die Anmeldung zu einer Energieberatung ist erforderlich. rfe

Anmeldung und Informationen unter Telefon (0 68 61) 54 44 oder unter Telefon (06 81) 5 00 89 15.