Studie: Zu viele Wohnungen im Landkreis weit unter dem Standard

Kreis Neunkirchen. Rund 70 Prozent aller Wohnungen im Landkreis Neunkirchen stammen aus der Zeit vor 1970 - viele sogar aus den Nachkriegsjahren. Lediglich rund 14 Prozent der Wohnungen seien nach der Wende 1989 neu gebaut worden. Diese "Altbau-Bilanz" für den Landkreis Neunkirchen zieht das Pestel-Institut in seiner aktuellen Studie zum Mietwohnungsbau in Deutschland

 Sanierte Bausubstanz ist im Landkreis Neunkirchen laut einer neuen Studie des Pestel-Instituts Mangelware. Foto: Petra Berger

Sanierte Bausubstanz ist im Landkreis Neunkirchen laut einer neuen Studie des Pestel-Instituts Mangelware. Foto: Petra Berger

Kreis Neunkirchen. Rund 70 Prozent aller Wohnungen im Landkreis Neunkirchen stammen aus der Zeit vor 1970 - viele sogar aus den Nachkriegsjahren. Lediglich rund 14 Prozent der Wohnungen seien nach der Wende 1989 neu gebaut worden. Diese "Altbau-Bilanz" für den Landkreis Neunkirchen zieht das Pestel-Institut in seiner aktuellen Studie zum Mietwohnungsbau in Deutschland. "Ein Großteil der Wohnungen ist weit von dem entfernt, was heute Standard ist: beim Energieverbrauch, bei der altersgerechten, barrierefreien Ausstattung und beim Grundriss", sagt Institutsleiter Matthias Günther.Auf dem Papier sei zwar alles im "grünen Bereich", so heißt es in der Pressemitteilung weiter. Günther: "Rein rechnerisch gibt es genug Wohnungen im Landkreis Neunkirchen. Aber das ist eben nur die halbe Wahrheit." Viel zu alte, unsanierte Bausubstanz und schlecht oder gar nicht vermietbare Bestände verzerrten das Bild. Für den Studienleiter gibt es auch Baubedarf auf diesem Wohnungsmarkt. Wohnungsknappheit sei auch für den Landkreis Neunkirchen ein Thema, wenn es um energiesparende, altersgerechte und bezahlbare Wohnungen gehe. "Zum guten Wohnen gehört, dass die Heizkosten im Rahmen bleiben. Das ist neben energetischem Sanieren nur durch neue, moderne Wohnungen zu erreichen", sagt Günther. Im Übrigen entscheide ein gutes Wohnangebot darüber, wie attraktiv eine Region sei.

Das Pestel-Institut verweist in seiner Studie darauf, dass es notwendig ist, das Sanieren von Mietwohnungen ebenso wie den Mietwohnungsneubau anzukurbeln. Dazu gehörten auch der Abriss und der anschließende Neubau (Ersatzneubau) von leer stehenden Wohnhäusern in guten Innenstadtlagen, wenn diese nicht mehr wirtschaftlich saniert werden können. Immerhin seien im Landkreis Neunkirchen rund 42 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes Mietwohnungen. Das Sanieren, der Neubau sowie der Ersatzneubau müssten allerdings deutlich attraktiver gemacht werden. Hier komme es darauf an, die richtigen Anreize zu setzen. "Was wir an neuen und neu sanierten Mietwohnungen brauchen, ist mit der derzeitigen staatlichen Wohnungsbauförderung nicht hinzubekommen", sagt Studienleiter Günther. red

pestel-institut.de

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