Staatsanwalt wirft zwei Fachärzten Betrug über 745 000 Euro vor

Saarbrücken/Völklingen. Zwei Orthopäden im Alter von 70 und 51 Jahren aus Saarbrücken und Wadgassen sollen über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren im großen Stil Kassenarztleistungen abgerechnet haben, die sie nie erbracht haben

Saarbrücken/Völklingen. Zwei Orthopäden im Alter von 70 und 51 Jahren aus Saarbrücken und Wadgassen sollen über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren im großen Stil Kassenarztleistungen abgerechnet haben, die sie nie erbracht haben. Die Staatsanwaltschaft hat gegen die Mediziner, die in einer orthopädischen Gemeinschaftspraxis im Völklinger Stadtteil Wehrden praktiziert haben, Anklage wegen Abrechnungsbetrug in Höhe von 745 000 Euro erhoben. Beide sollen sich vor der Großen Strafkammer des Landgerichts verantworten. Laut Thomas Reinhardt, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, sollen die Fachärzte von 2002 bis 2006 bei 18 Quartalsabrechnungen über die von ihnen behandelten Kassenpatienten gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) "bewusst falsche Angaben gemacht haben". Nach den Ermittlungen wurden sogar Leistungen abgerechnet, für die in der Praxis die medizinischen Geräte überhaupt nicht vorhanden waren. Zudem sollen Krankengymnastik und Massagen berechnet worden sein, obwohl die Grundvoraussetzungen im Praxisbetrieb fehlten. Beide Ärzte haben sich bislang zu den Vorwürfen nicht geäußert.Die KV hatte Strafanzeige gegen die Orthopäden erstattet. Beide haben mittlerweile keine Kassenzulassung mehr. Der 70-Jährige arbeitet heute angeblich als angestellter Mediziner und zahlt an die KV zurück. Der 51-Jährige ist, so heißt es, von der Bildfläche verschwunden. Zeitweise soll er in der Schweiz gearbeitet haben. mju

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