Innenstadtprojekt wird mehr als doppelt so teuer

St. Wendel · Die Sanierung des Gebäudekomplexes rund um Haus Colbus in der St. Wendeler Fußgängerzone wird immer umfangreicher. Zwölf Millionen Euro kostet sie. Das Land schießt 6,8 Millionen Euro zu.

St. Wendel. Begonnen hat das Vorhaben mit der Sanierung sowie dem Umbau der Häuser Colbus und Stein gegenüber dem alten Fruchtmarkt. Diese läuft seit 2009. Das Haus Colbus, das nach einem Brand leer stand, war jahrelang ein Schandfleck mitten in der Innenstadt. 2005 kaufte die Stadt die beiden Häuser, um sie als Verwaltungsgebäude wieder herzurichten. Der Rohbau des rückwärtigen Neubauteiles steht.Laut Stadtverwaltung zeigte sich allerdings, dass auch das unmittelbar an das Anwesen Colbus angrenzende und baulich verzahnte Wohn- und Geschäftshaus der Familie Schaadt umfangreiche bautechnische Probleme aufwies. Die Stadt hat auch diesen Komplex gekauft und wird diesen in einem zweiten Bauabschnitt sanieren und ausbauen. Das Geschäftshaus Schaadt im Untergeschoss steht schon leer, das Pralinenstübchen muss in den kommenden Monaten umziehen. Im dritten Teilprojekt geht es um die Gasse rund um die Häuserzeile des Taubenhauses.

Die Kosten dieses Gesamtvorhabens summieren sich mittlerweile auf zwölf Millionen Euro. 5,2 Millionen Euro davon übernimmt das Saar-Innenministerium, 1,6 Millionen Euro gibt es als Zuschuss des Umweltministeriums. In dem neuen Häuserensemble sollen zwischen 90 und 100 Büroarbeitsplätze entstehen. Die Stadt will hier einen Großteil der Verwaltung, die bisher in sechs Gebäuden untergebracht ist, konzentrieren. Unter anderem wird hier das Bürgerbüro eingerichtet. Frei werdende städtische Gebäude sollen dann verkauft und mit diesem Erlös das Großprojekt mitfinanziert werden.

"Das ist die wichtigste Investition für die Stadt insgesamt." Das sagte Bürgermeister Klaus Bouillon (CDU) vor dem Stadtrat. "Es macht Sinn, alles in einem zu machen."

CDU-Fraktionschef Peter Klär sagte: "Das ist die einmalige Chance, dieses städtebauliche Umfeld zu sanieren." Durch die hohen Zuschüsse und den Verkauf freiwerdender Gebäude werde das Projekt finanziert, ohne dass es die Stadt zusätzliches Geld koste.

Das sah Torsten Lang kritischer. Man werde prüfen, was an harten Zahlen rauskomme, kündigte der SPD-Fraktionsvorsitzende an. Seine Fraktion habe ein Problem, in diesem Umfang in ein einzelnes Projekt zu investieren. Denn es könnten andere Vorhaben zurzeit nicht realisiert werden. Der Sanierung des Komplexes Colbus für fünf Millionen Euro habe man zugestimmt. Lang: "Diese Ausweitung werden wir nicht mittragen."

Mit der Mehrheit der CDU und der Zustimmung des FDP-Ratsmitgliedes sprach sich der Stadtrat für das Gesamtvorhaben aus. SPD und ein Linken-Ratsmitglied waren dagegen, ein Linker enthielt sich. Das Grünen-Ratsmitglied fehlte.

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