St. Ingberts Nass kommt aus elf tiefen Brunnen

St. Ingbert. Wasser ist nicht gleich Wasser, das wissen diejenigen, die durch beruflichen oder privaten Ortswechsel die Möglichkeit des direkten Vergleichs haben. Mal schäumt die Seife zu viel, woanders kriegt man das Shampoo nur schwer ab. Dann wieder schmecken Tee oder Kaffee nicht. Ursache ist der Grundwasserhorizont, aus dem das Trinkwasser am jeweiligen Standort entnommen wird. Im St

 Das Wasserwerk der Stadtwerke St. Ingbert an der Zufahrt zum Wombacher Weiher. Foto: Cornelia Jung

Das Wasserwerk der Stadtwerke St. Ingbert an der Zufahrt zum Wombacher Weiher. Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. Wasser ist nicht gleich Wasser, das wissen diejenigen, die durch beruflichen oder privaten Ortswechsel die Möglichkeit des direkten Vergleichs haben. Mal schäumt die Seife zu viel, woanders kriegt man das Shampoo nur schwer ab. Dann wieder schmecken Tee oder Kaffee nicht. Ursache ist der Grundwasserhorizont, aus dem das Trinkwasser am jeweiligen Standort entnommen wird. Im St. Ingberter Versorgungsgebiet der Stadtwerke, die mit knapp 220 Kilometer Wasserleitungen mehr als 12 500 Hausanschlüsse erreichen, ist alles optimal, wofür der unterlagernde Buntsandstein verantwortlich ist. Nicht nur, dass er durch seine hohe Porosität viel Wasser speichern, und demzufolge auch wieder abgeben kann, er eignet sich darüber hinaus auch hervorragend als natürlicher Wasserfilter.Da kaum Kalk im Trinkwasser ist, hat es auch eine geringe (deutsche) Härte von 7,3 und wird als "weich" bezeichnet. Dadurch schmeckt das Wasser gut, Wasch- und Kaffeemaschinen brauchen seltener eine Entkalkung und die Wäsche wird sauber und es gibt seltener Waschmittelrückstände. Die Qualität des Wassers in allen St. Ingberter Stadtteilen, die der Trinkwasserverordnung entspricht, bestätigen auch detaillierte Analysen, die auf der Internetseite der Stadtwerke (www.sw-igb.de) zu finden sind.

Aus elf eigenen Tiefbrunnen wird das Wasser aus 80 bis 120 Metern Tiefe gefördert, danach ohne chemische Zusätze gefiltert und im Labor regelmäßig kontrolliert. Fünf Hochbehälter mit einem Volumen von 9650 Kubikmetern sorgen bei Entnahmespitzenzeiten, wie in heißen Sommern, für einen konstanten Druck, so dass das kostbare Nass auch in trockenen Zeiten jeden Winkel in St. Ingbert erreicht. Spezielle Druckregler und Durchflussmesser registrieren Abweichungen und sorgen außerdem für eine störungsfreie Versorgung.

Apropos kostbar! Derzeit kostet ein Kubikmeter Trinkwasser für Privatkunden der St. Ingberter Stadtwerke 1,71 Euro brutto. Bei einem errechneten durchschnittlichen Wasserverbrauch von 110 Liter pro Tag und Saarländer ergeben sich so rund 15 Cent pro Person. Die Anlagen und Netze zur Trinkwasserversorgung müssen permanent überwacht, gewartet und instand gesetzt werden, was weit mehr als die Hälfte der Kosten verursacht. Dafür ist die gleichbleibend gute Qualität immer gewährleistet, was auch einer regelmäßigen Modernisierung der Netzleitstelle in der Oststraße zu verdanken ist, die immer wieder an neue Entwicklungen und Gesetze angepasst wird. Durch die gestiegenen Anforderungen, die mit dem neuen Energiewirtschaftsgesetz vor einigen Jahren einhergingen, wurden Lösungen gefunden, die die Prozessabläufe an allen Förderstellen, im Wasserwerk und sämtlichen Hochbehältern ständig im Blick haben. con

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