Simulierte Fuchsjagd hoch zu Ross

Bliesen. 20 Jahre ist es her, dass sich Reiter in Bliesen in aufgestellten Jagdfeldern zu einer Schleppjagd versammelt hatten. "Mit der Neuauflage wollen wir eine alte Tradition wieder aufleben lassen", erklärte Jagdherr Roland Kleinbauer. 70 Reiter waren dem Aufruf des Reit- und Fahrverein Bliesen zur einzigen Schleppjagd im Landkreis St. Wendel gefolgt

 Das Feld der Barockreiter ritt eine kürzere Version der Jagdstrecke. Foto: Faber

Das Feld der Barockreiter ritt eine kürzere Version der Jagdstrecke. Foto: Faber

Bliesen. 20 Jahre ist es her, dass sich Reiter in Bliesen in aufgestellten Jagdfeldern zu einer Schleppjagd versammelt hatten. "Mit der Neuauflage wollen wir eine alte Tradition wieder aufleben lassen", erklärte Jagdherr Roland Kleinbauer. 70 Reiter waren dem Aufruf des Reit- und Fahrverein Bliesen zur einzigen Schleppjagd im Landkreis St. Wendel gefolgt. "Mit der Resonanz sind wir absolut zufrieden. Gegenüber den letzten reinen Herbstjagden die wir veranstaltet haben, konnten wir einen Teilnehmerrekord verbuchen", freute sich der Jagdherr.Die heutige Form der Schleppjagd besteht in der Achtung vor der Kreatur und dem Bekenntnis zum Geist des Reitens. Fairness gegenüber anderen Reitern und Tieren stehen bei der Schleppjagd im Vordergrund.

Position beibehalten

Die Position, die jeder Jagdreiter im Feld eingenommen hat, behält er kameradschaftlicherweise bis zum Ende der Jagd bei. "Der Vordermann wird nicht überholt, von daher ist es ein Miteinander und kein Gegeneinander. Im Vordergrund steht das Gemeinschaftserlebnis", brachte Reiter Lars Pauly aus Sinsheim die Intentsion der Veranstaltung auf den Punkt. Ehrengast Reichsgräfin Catharina von Ottweiler begrüßte auf dem Abrittplatz noch die hoch zu Ross sitzenden Teilnehmer, und die Jagdhörner vom Bläsercorps Diana-Alstal-Blies erklangen, als Hundeführer Gerd Klappschus seinen Pack (so wird die gesamte Hundemeute bezeichnet) den Schleppenlegern zur simulierten Fuchsjagd hinterher schickte. Dabei orientierten sich die Hunde der Rasse Francais Tricolore vom Badischen Schleppjagdverein, an der Hufspur der Fuchsreiter, am Geruch der frisch aufgeschlagenen Erde und am Eigengeruch des Hufes, anstatt an einer Duftlösung. Was in Deutschland in dieser Form einmalig ist. Dahinter galoppierte das Jagdfeld über eine Strecke von etwa 16 Kilometern mit 15 jagdgerechten Hindernissen, die eine Höhe von 90 Zentimetern nicht übertrafen, und noch gut zu umreiten waren. "In den letzten Wochen haben wir speziell noch Kondition trainiert", sagte Manuela Kleinbauer, die sich mit ihrem 16-jährigen Hannoveraner Gubodil im Springfeld befand. Gemächlichen Schrittes begleitete das prächtig kostümierte Barockreiterfeld auf einer verkürzten Version den jagenden Tross.

Zwischenstopp mit Stärkung

Nach der Hälfte der Distanz legte das Jagdfeld einen Zwischenstopp ein. Reiter und Zuschauer konnten sich an einem reichhaltigen Buffet stärken. Hunde und Pferde wurden von den Helfern versorgt. "Es war bei der Hitze schon extrem anstrengend für die Tiere", berichtete Kleinbauer. Nach dem letzten Halalisprung endete die vierstündige unblutige Schleppjagd wieder an der Bliesener Reitanlage, wo die Hunde ihren wohl verdienten Pansen als Curée bekamen.

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