Saarlandpokal wandert in die Westpfalz

Saarbrücken · Die Handballer der VTZ Saarpfalz haben das Pokalfinale der Männer gewonnen. Bei den Frauen siegte Püttlingen, Saarlouis schied im Halbfinale aus.

Emotionen, Spannung, tolle Atmosphäre: Das bot das Endturnier um den Handball-Saarlandpokal am Ostermontag vor mehr als 900 Zuschauern in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle. Besonders nervenaufreibend: das Halbfinale der Männer zwischen Oberligist HF Illtal und Saarlandligist SV Zweibrücken II. Beim Stand von 23:24 kommt Illtal in der letzten Sekunde in Ballbesitz. Die Zweibrücker Abwehr stürzt auf Niklas Kiefer zu, begräbt ihn unter sich. Nach kurzem Tumult sieht der Zweibrücker Tom Grieser die Rote Karte, und es gibt Siebenmeter für Illtal. Sven-Malte Hoffmann tritt an, wirft halbhoch nach links. Doch Torhüter Rok Selakovic reißt sein Bein hoch, pariert den Wurf und wird so zum Halbfinal-Helden. Er sichert den 24:23-Sieg der Zweibrücker.

Im zweiten Halbfinale der Herren duellierten sich Oberligist VTZ Saarpfalz und Saarlandligist TV Niederwürzbach. Fast die Hälfte der TVN-Spieler lief bereits für die VT auf. Diese zusätzliche Motivation zeigte Wirkung: Mit 7:4 führte der Außenseiter nach elf Minuten. Doch bis zur Halbzeit glich die VTZ auf 11:11 aus. TVN-Kreisläufer Julian Ternette gestand: "In der Saarlandliga können wir das Tempo bestimmen, hier bestimmt es der Gegner." Zweibrücken nutzte technische Fehler konsequent und gewann am Ende klar mit 27:20.

Das Endspiel war somit ein Westpfälzer-Stadtderby zwischen dem SV Zweibrücken und der VTZ Saarpfalz. Die VTZ setzte sich mit 25:22 durch - und feierte den ersten Pokalsieg seit 2011.

Souveräner Sieger und damit Triple-Gewinner bei den Damen wurde der HSV Püttlingen. Im Halbfinale hatte der Saarlandligist HG Saarlouis keine Chance. Püttlingen führte zur Halbzeit mit 12:5, am Ende hieß es 19:13. HG-Trainer Pasquale Andolina war dennoch zufrieden: "Es ist keine Schande, gegen einen Oberligisten mit sechs Toren zu verlieren."

Im anderen Halbfinale bereitete Saarlandligist HSG Ottweiler/Steinbach dem Oberligisten HSG Marpingen-Alsweiler Probleme. Ottweilers Spielmacherin Becky Gerlach fand: "Wir hätten das Spiel nicht verlieren müssen." Letztendlich haderte der Saarlandligist mit seiner Offensive. Zwar hatte er nach zehn Minuten nur drei Tore zugelassen - aber auch nur eins erzielt. "In der zweiten Halbzeit hatte die Abwehr dann zu viele Lücken", gab Gerlach zu. Ottweiler/Steinbach verlor mit 10:17.

Zu einem Wiedersehen kam es im Finale. Vor knapp zwei Wochen hatte Püttlingen in der Liga überraschend mit 15:27 gegen Marpingen-Alsweiler verloren. "Die Spiele lagen zu eng beieinander. Die Motivation war sehr hoch bei Püttlingen - das war auch unsere Befürchtung", gestand Moskitos-Trainer Jürgen Hartz nach der Partie. Der HSV führte nach 14 Minuten bereits klar mit 9:2. Über 15:7 und 19:9 sicherte sich Püttlingen mit 23:14 den dritten Saarlandpokal-Titel in Serie. "Wir waren besser eingestellt, hoher Kampfeswille und unsere Torfrau" - das waren laut Kreisläuferin und Abwehr-chefin Kira Martin die Schlüssel zum Sieg im Finale.

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Ergebnisse des Handball-Saarlandpokals: Frauen: Halbfinale: HSV Püttlingen - HG Saarlouis 19:13,HSG Ottweiler-Steinbach - HSG Marpingen-Alsweiler 10:17. Finale: HSV Püttlingen - HSG Marpingen-Alsweiler 23:14. Männer: Halbfinale: VTZ Saarpfalz - TV Niederwürzbach 27:20, HF Illtal - SV 64 Zweibrücken II 23:24. Finale: VTZ Saarpfalz - SV 64 Zweibrücken II 25:22.

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