Rauchstopp erfordert umfassende Verhaltensänderung

Kann man etwas tun, damit die Entwöhnung leichter fällt?Ja, machen Sie sich bewusst, in welchen Situationen Sie rauchen. Solche Situationen sollten Sie in der Entwöhnungsphase bewusst vermeiden oder verändern. Es geht also um eine umfassende Verhaltensänderung

 Es ist nicht einfach, sich das Rauchen abzugewöhnen. Foto: Nils Westerberg

Es ist nicht einfach, sich das Rauchen abzugewöhnen. Foto: Nils Westerberg

Kann man etwas tun, damit die Entwöhnung leichter fällt?

Ja, machen Sie sich bewusst, in welchen Situationen Sie rauchen. Solche Situationen sollten Sie in der Entwöhnungsphase bewusst vermeiden oder verändern. Es geht also um eine umfassende Verhaltensänderung. Rauchen Sie zum Beispiel immer zum Kaffee, dann steigen Sie in der ersten Zeit als Nichtraucher vielleicht auf schwarzen Tee oder Kakao um. Vielleicht können Sie auch den Platz verändern und die Tasse austauschen. Wenn Sie nicht vom Kaffee lassen können, dann konzentrieren Sie sich ganz bewusst auf das Aroma des Kaffees, das Sie als Nichtraucher viel intensiver schmecken werden.

Ich rauche etwa eine Schachtel am Tag. Was ist die effektivste Methode, aufzuhören?

Wir empfehlen einen rigorosen "Stopp-Tag". Davor werden alle Zigaretten vernichtet und die Rauch-Utensilien aus der Wohnung geschafft. Sie können auch die Bekleidung und die Gardinen waschen, um den Qualmgestank los zu werden. Hilfreich wäre ein Raucher-Entwöhnungskurs (Adressen unter www.anbieter-raucherberatung.de.) Die meisten Krankenkassen zahlen die Gebühren anteilig oder ganz. Eventuell sind für Sie in den ersten Wochen Nikotin-Pflaster, -Kaugummi oder -Tabletten günstig, um sich aus der körperlichen Abhängigkeit "heraus zu schleichen". Lassen Sie sich in der Apotheke beraten.

In meiner Nähe gibt es keinen Nichtraucherkurs. Wo finde ich Hilfe?

Wir können Sie gern an Ihrem Stopp-Tag anrufen und Sie telefonisch bei der Entwöhnung begleiten. Das kostet Sie nichts, da wir zurück rufen. (Anmeldung unter der BZgA-Raucherentwöhnung, Tel.: 01805/31 31 31). Oder Sie nutzen Im Internet unter www.rauchfrei-info.de ein interaktives Ausstiegsprogramm.

Ich würde schon gern aufhören zu rauchen, aber die Zigarette baut bei mir so gut Stress ab. . .

Das erscheint Ihnen nur so. Durch das Nikotin steigt Ihre Herz- und Atemfrequenz, erhöht sich der Blutdruck und mehr Adrenalin wird freigesetzt. Ihr Körper wird also durch das Rauchen gestresst. Der scheinbar stressmindernde Effekt kommt nur zustande, weil die Spannung, die vom Absinken des Nikotinlevels verursacht wird, wieder abgebaut wird.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, ohne Zigarette stressige Momente zu überstehen .

Es gibt viele Entspannungstechniken, die man bei Physiotherapeuten, Heilpraktikern oder in der Volkshochschule lernen kann. Hier als "Geschmacksprobe" eine Anleitung zur Kurzentspannung: Setzen sie sich locker hin, spüren Sie Ihren Atem. Jetzt: Fäuste machen, Arme anspannen, Schultern hochziehen, Oberschenkel- und Gesäßmuskel anspannen, Stirn sowie Augenbrauen runzeln und die Zähne aufeinander beißen. Die gesamte Spannung kurz halten und anschließend wieder ganz locker lassen - bei jedem Ausatmen ein bisschen mehr. Gut hilft auch ein tiefes Ein und Ausatmen am offenen Fenster - zehnmal wiederholen. Versuchen Sie, doppelt so lange aus- wie einzuatmen.

Kann die E-Zigarette bei der Entwöhnung helfen?

Für die Entwöhnung ist sie nicht gerade empfehlenswert. Zum einen wird die E-Zigarette wie eine normale Zigarette gehandhabt. So kann eine Entwöhnung kaum stattfinden. Zum anderen sind einige Inhaltstoffe der E-Zigarette gesundheitlich nicht ganz unbedenklich.

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