Premiere: Wildromantische Lesung im uralten Salzbrunnen

Sulzbach. Die Stadt Sulzbach macht Ernst mit ihrer Ankündigung, ihren uralten Salzbrunnen öffentlich zugänglich zu machen (SZ vom 4. November 2008). "Wir wollen versuchen, diesen Ort als Lese-Stätte zu etablieren", sagt Kulturamtsleiter Jörg Bier

Sulzbach. Die Stadt Sulzbach macht Ernst mit ihrer Ankündigung, ihren uralten Salzbrunnen öffentlich zugänglich zu machen (SZ vom 4. November 2008). "Wir wollen versuchen, diesen Ort als Lese-Stätte zu etablieren", sagt Kulturamtsleiter Jörg Bier. So also findet morgen, Donnerstag, im Schacht des historischen Salzbrunnenhauses, Auf der Schmelz, eine Lesung mit dem Karl-May-Stammtisch statt. Die Volkshochschule schwärmt von der "ganz besonders zünftigen und stilechten Lokalität". Die wildromantische Veranstaltung bei Kerzenlicht beginnt um 19 Uhr. Die Lesung findet statt im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum zehnjährigen Jubiläum des Karl-May-Stammtisches Saar. Horst Lang von der VHS: "In zahlreichen Werken des bekannten Autors spielen tiefe Brunnen. Grubenschächte unterirdische Seen und Verliese eine wichtige Rolle. Die Besucher können sich auf einen spannenden Abend im Salzschacht freuen." Eintritt frei. Die erste datierte Nachricht über Sulzbacher Salzlagerstätten stammt aus dem Jahr 1535. Der endgültige Förderungsbeginn war aber wohl erst 1549, als der Zweibrücker Pfalzgraf dem Grafen Philipp zu Nassau-Saarbrücken seinen Anteil am Dorf Sulzbach übergab und aus einer Urkunde zu erfahren ist, "dass der Salzbrunn so zu Sulzbach ist aufgethan und gebraucht, also das salz alda gesotten und gemacht" wurde. Bau und Leitung lagen wahrscheinlich in den Händen einer Unternehmergruppe aus Salzfachleuten und/oder Kaufleuten, die den Betrieb aber bereits zehn Jahre später an die Landesherren übergaben. Das Salz war in teils tief unter der Erde liegenden Lagern gebunden. Erst das einsickernde Wasser ließ es dem Grundwasser zufließen. Danach blieb das so gewonnene salzhaltige Wasser, die Sole, dann entweder auf wasserundurchlässigen Schichten stehen, oder es floss auf geneigtem Gelände ab und sorgte dafür, dass der Sulzbach immer salzhaltiger wurde. Um dieses salzhaltige Wasser abzufangen, wurde ein Brunnen inmitten einer weitläufigen Anlage in der Sulzbacher Talaue gebohrt, dem 1595 ein zweiter folgte. Der eine Hauptbrunnen befand sich im heutigen Salzbrunnenhaus, der andere an der Südostecke des heutigen Salzherrenhauses. mh

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