Gruft zur Besichtigung freigegeben

Sulzbach. Die Volkshochschule Sulzbach will künftig an der Historie der Stadt interessierten Leuten eine Besonderheit bieten: Führungen zum Salzbrunnen. Horst Lang, Mitarbeiter der VHS, hat sich auf diesen Part schon gut vorbereitet. Bisher wurde die Gruft im Salzbrunnenhaus lediglich einmal im Jahr - zum Tag des Denkmals - geöffnet

 So sieht er aus, der uralte Salzbrunnen in Sulzbach. Foto: SZ/VHS

So sieht er aus, der uralte Salzbrunnen in Sulzbach. Foto: SZ/VHS

Sulzbach. Die Volkshochschule Sulzbach will künftig an der Historie der Stadt interessierten Leuten eine Besonderheit bieten: Führungen zum Salzbrunnen. Horst Lang, Mitarbeiter der VHS, hat sich auf diesen Part schon gut vorbereitet. Bisher wurde die Gruft im Salzbrunnenhaus lediglich einmal im Jahr - zum Tag des Denkmals - geöffnet. Denkbar, so VHS-Leiter Jörg Bier, seien auch Lesungen im Salzbrunnen für Gruppen: "Dies könnte für bedeutende und ambitionierte Autoren ein faszinierender Gedanke sein." Die Termine stehen bis Ende des Jahres fest. Auch Sonderführungen für Verbände, Vereine und Organsationen soll es geben. Jörg Bier schwärmt im Übrigen von dem besonderen Geruch, der der Anlage im Salzbrunnenhaus entströmt. Spuren der früheren Salzgewinnung sind in Sulzbach noch deutlich sichtbar. Davon ausgehend, schreibt die Stadt auf ihrer Internet-Seite, lässt sich der historische Produktionsvorgang rekonstruieren. Salz war früher ein wertvolles Gut, als Konservierungsstoff heiß begehrt und als Gewürz geschätzt. Da man es hierzulande aber weder aus dem Meerwasser herausfiltern noch aus Salzbergwerken gewinnen konnte, griff man in Regionen mit hohem Salzgehalt im Grundwasser auf die Brunnenförderung zurück. So auch in Sulzbach. Die erste datierte Nachricht über Sulzbacher Salzlagerstätten stammt aus dem Jahre 1535. Der endgültige Förderungsbeginn war aber wohl erst 1549, als der Zweibrücker Pfalzgraf dem Grafen Philipp zu Nassau Saarbrücken seinen Anteil am Dorf Sulzbach übergab und aus einer Urkunde zu erfahren ist, "dass der Salzbrunn so zu Sulzbach ist aufgethan und gebraucht, also das salz alda gesotten und gemacht" wurde. Bau und Leitung lagen wahrscheinlich in den Händen einer Unternehmergruppe aus Salzfachleuten und/oder Kaufleuten, die den Betrieb aber bereits zehn Jahre später an die Landesherren übergaben. Das Salz war in teilweise weit unter der Erde liegenden Lagern gebunden. Erst das einsickernde Wasser ließ es dem Grundwasser zufließen. Danach blieb das so gewonnene salzhaltige Wasser, die Sole, dann entweder auf wasserundurchlässigen Schichten stehen, oder es floss auf geneigtem Gelände ab und sorgte unter anderem dafür, dass der Sulzbach immer salzhaltiger wurde. Um dieses salzhaltige Wasser abzufangen, wurde ein Brunnen inmitten einer weitläufigen Anlage in der Sulzbacher Talaue gebohrt, dem bereits 1595 ein zweiter folgte. Der eine Hauptbrunnen mit seinem einfachen Hebewerk befand sich im heutigen Salzbrunnenhaus, der andere an der Südostecke des heutigen Salzherrenhauses. Die Salz-Historie mit allen Details findet man im Internet.

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