Narrenschar erobert die Staatskanzlei

Saarbrücken · Die erste Überraschung für Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) haben die saarländischen Karnevalisten schon vor der Tür zur Staatskanzlei parat gehabt, wo die Landesmutter gestern die Vertreter der Vereine des Verbands Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) empfangen wollte. Denn die große Kanone des Lauterer Artillerie-Korps 1983 diente dieses Mal, beim inzwischen 46.

Das Artillerie Korps steht vor der Ludwigskirche Spalier. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer begrüßt die Garde. Foto: bub

Das Artillerie Korps steht vor der Ludwigskirche Spalier. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer begrüßt die Garde. Foto: bub

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Empfang, lediglich als Kulisse für die Prinzenpaare und deren Erinnerungsfoto. Den Elf-Schuss-Salut feuerte Kramp-Karrenbauer aus einer wesentlich kleineren Kanone ab. Drinnen konnte von kleiner keine Rede sein. "Mir scheint der Saal noch einmal ein bisschen voller zu sein als voriges Jahr", erkannte sie sofort, um sich gleich an die Büttenredner zu wenden: "Wir Politiker liefern Euch für gewöhnlich den Stoff für die Büttenreden." Das soll sich aber ändern: "Wir drehen den Spieß um und schauen, was wir von der Narrenzunft lernen können." Gut kam wider Erwarten ihr Vorschlag an, während der tollen Tage eine Pkw-Maut einzuführen. Weil die in dieser Version nie einen waschechten Karnevalisten treffen würde: "Jeder, der in dieser Zeit unverboozt im Auto sitzt, muss eine Vignette kaufen."

Das Geschenk der Narrenschar um VSK-Präsident Horst Wagner war eine Acryl-Plastik in Form des Saarlandes mit dem eingravierten VSK-Wappen. "Das wird auf meinem Dienst-Schreibtisch einen Ehrenplatz bekommen, damit alle Gästen erkennen, dass im Saarland die Narren das Sagen haben." Sie offenbar eingeschlossen, denn sie will sich wieder in ihrer Figur als "Reinemachefrau Gretel im Landtag" bei der VSK-Narrenschau beteiligen.

Mehr als 500 Vertreter aus 93 Vereinen kamen zum Empfang, wie VSK-Vizepräsident Günter Simon informierte.

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