Mönche werben im Saarland für Buddhismus

Saarbrücken. Sie sind weit gereist, um den Menschen einen Einblick in die faszinierende Klosterkultur zu ermöglichen, tibetisch-buddhistische Traditionen zu vermitteln und um den Kulturaustausch zu fördern. Sechs tibetische Mönche aus dem Ganden-Shartse-Kloster in Sockpa Khangtsen, Südindien, sind auf Europatournee, und machen derzeit in Saarbrücken Station

Saarbrücken. Sie sind weit gereist, um den Menschen einen Einblick in die faszinierende Klosterkultur zu ermöglichen, tibetisch-buddhistische Traditionen zu vermitteln und um den Kulturaustausch zu fördern. Sechs tibetische Mönche aus dem Ganden-Shartse-Kloster in Sockpa Khangtsen, Südindien, sind auf Europatournee, und machen derzeit in Saarbrücken Station. Im Rime-Zentrum in der Mainzer Straße dürfen Besucher sich bis Freitag von einer eindrucksvollen Arbeit überzeugen, denn die Mönche streuen dort ein Mandala aus feinem farbenprächtigem Quarzsand zu Ehren des Medizin-Buddhas.

Etwa einen Quadratmeter groß ist die Fläche, auf der die Mönche das Sandmandala entstehen lassen. Sie begannen am Montagabend mit einer besonderen Zeremonie, die Puja genannt wird. Ihre Gebete glichen einem Sprechgesang, ihre Anbetung begleiteten die Mönche mit tibetischen Posaunen, einer Zimbel und für das tibetische Gebet unabkömmlich, Vajra (Zepter) und Ghanta (Glocke), als Symbol der Weisheit und des Mitgefühls. Knapp eine halbe Stunde dauerte dieses Ritual, danach bereiteten sich die Mönche auf ihre spirituelle Arbeit vor. Auf einem Tisch lagen wohl sortiert ihre Arbeitsgeräte, darunter ein alter Zirkel, Blei- und Buntstifte und alte trichterähnliche Gegenstände, die das Hauptinstrument sind für die Gestaltung des Sandmandalas. Darin füllen die Mönche den bunten Sand, durch das Reiben mit einem Metallstift an dem Trichter gelingt es ihnen, den Sand wohldosiert and die richtige Stelle zu platzieren.

Am Montagabend galt es zunächst, die Vorbereitungen für das Sandmandala zu leisten. Hochkonzentriert und mit viel Akribie zeichneten die buddhistischen Mönche Strich für Strich, zogen mit dem Zirkel einen Kreis nach dem anderen, bis die Grundrisse des Mandalas fertig waren. In 21 kleinen Messingschälchen haben die Mönche Sand verschiedenster Farben gefüllt, darunter Grün-, Rot-, Gelb- und Blautöne, die später für ein farbenprächtiges Ergebnis sorgen sollen. Bis Freitag haben Besucher zwischen zehn und 18 Uhr die Gelegenheit beim Streuen des Mandalas zuzusehen. Entstehen und vergehen, diese Attribute gehören mit zum Ritual. Aufgelöst wird das Sandmandala am Samstag, um zehn Uhr, wiederum begleitet mit einer besonderen Zeremonie. Die Mönche wischen den bunten Sand auf und werden ihn der Saar übergeben.

Ob das Streuen eines Mandalas, Tänze, Musik oder heilige Rituale in tibetisch-buddhistischer Tradition, auf ihrer Tournee möchten die Mönche die lebendige Kultur Tibets aufzeigen. Es ist eine Benefiz-Tour, die in Deutschland, Holland, Schweiz und Österreich Station macht. Alle Spenden und der Reinerlös der Tournee sollen in den dringend notwendigen Neubau ihres Klosters in Südindien fließen. hth

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