Josefskirche bleibt bis 2010 eine Baustelle

St. Ingbert. Unter dem metallenen Notdach der brandgeschädigten St. Ingberter Josefskirche bläst der Wind in die Plastikfolien. Am Gestänge hängen unzählige Rohre und Eisenketten nach unten, die Gerüstteile über der Oberseite der Deckengewölbe tragen

 Fachleute bauen die Giebelwand im Dach zwischen Kirchenschiff und Altarraum der Josefskirche wieder auf. Foto: Schanding

Fachleute bauen die Giebelwand im Dach zwischen Kirchenschiff und Altarraum der Josefskirche wieder auf. Foto: Schanding

St. Ingbert. Unter dem metallenen Notdach der brandgeschädigten St. Ingberter Josefskirche bläst der Wind in die Plastikfolien. Am Gestänge hängen unzählige Rohre und Eisenketten nach unten, die Gerüstteile über der Oberseite der Deckengewölbe tragen. Ein verkohlter Holzstumpf ragt aus einem Mauerteil hervor und macht auf den Brand aufmerksam, der im Juli vergangenen Jahres in der größten St. Ingberter Kirche gewütet hat. Steinmetze arbeiten an der großen Giebelwand im Dach zwischen Hauptschiff und Altarraum des Gotteshauses. Von draußen nicht zu verfolgen ist dort oben so etwas wie eine Großbaustelle. Eine Baustelle für Handwerker, die filigran zu arbeiten verstehen. Und die deutlich länger bestehen wird als bislang erwartet.Pfarrer Arno Vogt erläuterte am Dienstag, während Schüler der Schillerschule und der Albertus-Magnus-Realschule neben der Kirche Steinmetzen bei ihrer Arbeit über die Schulter schauten: "Ursprünglich wollte ich die Christmette 2008 wieder in St. Josef feiern. Aber die Sanierung von Turm und Kirchenschiff wird bis Ende 2009 dauern. Mit der Innenrenovierung wird es wohl Mitte 2010." Mit anderen Worten: Drei Jahre werden insgesamt nach aktuellem Planungsstand vergangen sein, bis St. Josef wieder für die Gläubigen offen steht. Wie hoch die Kosten des Wiederaufbaus letztlich sein werden, darüber wollte der zuständige Architekt Klaus Daub nichts sagen. Zu viele Unwägbarkeiten stünden dem im Wege. Pfarrer Vogt erläuterte, bislang seien bereits rund zwei Millionen Euro ausgegeben. Vorwiegend in Sicherungsmaßnahmen. Das Geld stamme fast vollständig von der Versicherung. Zwischenzeitlich habe das Bistum Speyer seinerseits zwei Millionen Euro zugesagt. Die Spendensumme für das Gotteshaus bewegt sich mittlerweile auf 500000 Euro zu. Die Versicherung, betonte Vogt, werde im weiteren Verlauf der Arbeiten längst nicht alles tragen. So habe sich mittlerweile gezeigt, dass die Kirche mit Feuchtigkeit zu kämpfen habe, die aus dem Kellergewölbe kommt. Vogt: "Das ist ein altes Problem, das wir im Zuge der Renovierung angehen müssen." Momentan läuft die Sanierung der großen Giebelwand im Dach. Fachleute haben sie komplett abgetragen und Quader für Quader geprüft. Etwa ein Drittel ist wieder eingebaut worden. Der Rest ist neuer Sandstein aus den Nordvogesen. Auch das Deckengewölbe macht Fortschritte. Das Loch in der Decke vor der Orgel ist geschlossen. Maurer erneuern derzeit die beschädigten Mauerkronen, auf denen im Sommer Zimmerer wieder einen Dachstuhl errichten. Das Dach soll bis zum kommenden Winter zumindest wetterfest sein.

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