Herz und Geld für begabte Musiker

Saarbrücken. Auf dem Plakat des Konzerts zum 25-jährigen Jubiläum prangten zwei nüchterne Porträtfotos, die aus den 1960er Jahren stammen könnten. Zu sehen ist ein Paar ernst dreinblickender Eheleute gesetzten Alters: Bruno und Elisabeth Meindl. Die Saarbrücker vermachten ihr gesamtes Vermögen der Hochschule für Musik Saar (HfM)

 Segensreiches Wirken: Bruno und Elisabeth Meindl auf einem Plakat zum Jubiläumskonzert ihrer Stiftung. Foto: HfM

Segensreiches Wirken: Bruno und Elisabeth Meindl auf einem Plakat zum Jubiläumskonzert ihrer Stiftung. Foto: HfM

Saarbrücken. Auf dem Plakat des Konzerts zum 25-jährigen Jubiläum prangten zwei nüchterne Porträtfotos, die aus den 1960er Jahren stammen könnten. Zu sehen ist ein Paar ernst dreinblickender Eheleute gesetzten Alters: Bruno und Elisabeth Meindl. Die Saarbrücker vermachten ihr gesamtes Vermögen der Hochschule für Musik Saar (HfM).

120 Stipendien

Seit den 80er Jahren konnten dank der "Bruno und Elisabeth Meindl Stiftung" rund 120 Musikstudenten gefördert werden. Diplomingenieur Bruno Meindl (1901-1984) und seine Frau Elisabeth (1927-2000) werden als wahre Philanthropen beschrieben, mit einem weiten Herz für ihre Mitmenschen und die Musik.

Kurz vor seinem Tod hatte sich Bruno Meindl mit dem damaligen Hochschulrektor Werner Müller-Bech wegen einer Stiftungsgründung in Verbindung gesetzt, die denn auch über die Jahreswende 1985/86 in die Tat umgesetzt wurde. Der Fördertopf war und ist für hochbegabte und bedürftige Studenten der Saar-Musikhochschule offen. Von den ersten Förderungen anno 1988 bis zum heutigen Tag wurden über 200 000 Euro ausgeschüttet. Rund zwei Drittel des Fördervolumens entfielen auf Stipendien, ein Drittel wurde projektbezogen gestiftet, etwa für Meisterkurse und Workshops. Pro Jahr würden etwa 10 000 Euro vergeben, berichtet der HfM-Rektor Wolfgang Mayer, manch chronisch klammem Studierenden greife man auch durch die Teilfinanzierung eines guten Instrumentes unter die Arme.

Als Rektor ist Mayer Vorsitzender des Stiftungsvorstands, dem ferner Prorektor Jörg Nonnweiler und Stefan Weszkalnys angehören; der Ministerialrat a.D. war Mitgründer der Meindl-Stiftung. Das Stiftungs-Kuratorium setzt sich zusammen aus Werner Severin, Vorsitzender der Vereinigung der Freunde und Förderer der HfM, der Rechtsanwältin Ursula Weber-Weyand als Nachfolgerin von Elisabeth Meindl und der HfM-Professorin Tatevik Mokatsian.

Allererster Stipendiat der Meindl-Stiftung war übrigens Hans-Peter Hofmann, heute seines Zeichens HfM-Professor für Violine. Liest man sich durch die Stipendiaten-Jahrgänge, so findet man die Namen vieler erfolgreicher Musiker unserer Szene quer durch Instrumente und Disziplinen.

Studenten bewerben sich

Das alljährliche Procedere der Meindl-Stiftung vollzieht sich laut Wolfgang Mayer wie folgt: Die Hochschule schreibt Stipendien aus, darauf bewerben sich die Studenten mit einer Begründung nebst Gutachten ihrer Lehrkraft. Schließlich trifft die Stiftungsleitung ihre Auswahl und vergibt das Fördergeld, pro Kopf beläuft sich die Förderung auf 500 bis 1000 Euro aus den Zinsen des Stiftungsvermögens.

17 HfM-Studenten kamen so 2012 in den Genuss der segensreichen Förderung durch die Bruno und Elisabeth Meindl Stiftung und erfahren Anerkennung und tatkräftige Unterstützung auf ihrem Weg zum Profimusiker.

hfm-saar.de

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