Hausherren hatten keine Chance

Homburg. Am Ende machte sie wie in jedem Jahr schlicht kurzen Prozess: Oberhexe Gabi Schmitt von der Homburger Narrenzunft ließ den hohen Herren des Homburger Forums - Homburgs nun entmachteten Oberbürgermeister Karlheinz Schöner und seinen ebenso "entmannten" Hausnachbarn Landrat Clemens Lindemann - auch gestern an Weiberfastnacht keine noch so kleine Chance

Homburg. Am Ende machte sie wie in jedem Jahr schlicht kurzen Prozess: Oberhexe Gabi Schmitt von der Homburger Narrenzunft ließ den hohen Herren des Homburger Forums - Homburgs nun entmachteten Oberbürgermeister Karlheinz Schöner und seinen ebenso "entmannten" Hausnachbarn Landrat Clemens Lindemann - auch gestern an Weiberfastnacht keine noch so kleine Chance.Doch es waren nicht nur die beiden, die aus Frauenmunde eine knallharte närrische Abrechnung ihrer "Schändlichkeiten" präsentiert bekamen: Vor zahlreichen und ausgelassen feiernden Narren im großen Ratssaal und davor gab es auch für den einen oder anderen im Homburger Stadtrat was zu hören: "Denn was muss man oft von bösen Räten hören oder lesen, wie zum Beispiel hier von diesen, welche FFH und Linke hießen, die anstatt durch weise Lehren sich zum Guten zu bekehren, oftmals noch darüber lachten und sich lautstark lustig machten über ECE und Musikpark, HPS und Kombibad? Ach wie schön wäre Einigkeit und nicht nur Zerstrittenheit." Doch damit ließ es Gabi Schmitt bei ihrer Ouvertüre zur Übernahme der Macht in Rathaus und Kreisverwaltung nicht bewenden. Gar ins Dschungelcamp wollte sie den einen oder anderen verbannen - so Marc Piazolo, den Oberbürgermeister-Kandidaten der "Alianz der Vernunft", Peter Müller von der FFH, Georg Weisweiler, der Sprecher der Bürgerinitiative Pro Homburg, oder auch Winfried Anslinger von der Grünen.

Doch Karlheinz Schöner und Clemens Lindemann, die beide Schmitts Schelte umzingelt von wilden Weibern auf wahren Anklagestühlen über sich ergehen ließen, mussten nicht glauben, sie kämen ungeschoren davon. Ihnen drohten nicht nur scharfe Worte, sondern auch enge Fesseln - geschlossen von hart durchgreifender Staatsgewalt in Person von Joachim Berger und Thomas Clemenz.

Die beiden Homburger Polizeibeamten standen Gabi Schmitt und ihren Mitstreiterinnen auch in diesem Jahr wieder zu Seite. "Her mit dem Schlüssel, Du Karlheinz, dieses Rathaus ist jetzt meins. Ich werd dem Spiel ein Ende gleich bereiten, in Handschellen gefangen wirst Du uns begleiten."

Doch so leicht wollte sich Schöner die Schlüssel der Macht dann doch nicht entreißen lassen. Angekettet an seinen Leidensgenossen Lindemann ließ er nicht ab vom Schlüsselbund. Und auch an Worten sparte er nicht: "Mir langt es schon, dass Du im Stadtrat da hinten hockst", nahm er Stadträtin Gabi Schmitt mit einem Augenzwinkern ins Visier und machte klar: "Wir geben nicht auf." Und an "Lindrat Landemann" gewandt: "Kollech, halt die Schlüssel zusammen."

Doch so sehr sich die beiden auch wehrten, es sollte nicht sein. Während Take Five den Takt für ihren Untergang vorgaben, gab es für die beiden etatmäßigen Hausherren auch diesmal kein Entrinnen. "Denn was muss man oft von bösen Räten hören?"

Hexe Gabi Schmitt

Weiberfasching in Erbach



Rathaussturm in Neunkirchen

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