Zwischen Regalen voller Antworten hat mich diese Woche eine Frage angesprungen - eine 600 000-Euro-Frage. Diese Summe haben der Bund und die Stadt in den Ort investiert, in dem all diese Regale, gefüllt mit rund 180 000 Büchern, DVDs, CDs, Comics, Zeitungen und Spielen stehen: die Stadtbibliothek. 550 000 Euro aus dem Konjunkturpaket des Bundes und rund 50 000 Euro aus der Stadtkasse, also über eine halbe Million Euro für die Sanierung und Modernisierung der Bibliothek - können wir uns das leisten? Anders gefragt: Haben wir nichts Besseres zu tun?Wer eine Antwort auf diese Frage will, sollte nicht nur in den Regalen nachschauen, sondern beobachten, was sich dazwischen abspielt: Er wird junge Menschen sehen, die sich dort zum Lernen treffen. Er wird Kinder sehen, deren Bücherstapel fast höher sind als sie selbst. Er wird Erwachsene sehen, die es sich ohne die Bibliothek nicht leisten könnten, viele Bücher und Zeitungen zu lesen. Rund 1200 Nutzer kommen jeden Tag, weil die Bibliothek ihnen Antworten gibt.

Die Antwort auf die 600 000-Euro-Frage lautet: Ja, wir müssen uns das leisten. Denn die Stadtbibliothek ist einer der wichtigsten Orte in dieser Stadt.