Randalierer, Böller, Leuchtraketen

Homburg. Rund 500 deutsche und französische Polizeibeamte haben gestern unter dem Motto "Una forissimus" (Gemeinsam stärker) in Homburg einen Einsatz gegen Fußball-Rowdies geübt. Das Waldstadion war Schauplatz eines Übungs-Szenarios, das den Eingriff von Bereitschaftspolizeieinheiten beider Länder bei einer von Gewalt geprägten Großveranstaltung simulieren sollte

 Mit realitätsnaher Härte gingen die übenden Beamten gegen "Störer" vor. Foto: Wolf

Mit realitätsnaher Härte gingen die übenden Beamten gegen "Störer" vor. Foto: Wolf

Homburg. Rund 500 deutsche und französische Polizeibeamte haben gestern unter dem Motto "Una forissimus" (Gemeinsam stärker) in Homburg einen Einsatz gegen Fußball-Rowdies geübt. Das Waldstadion war Schauplatz eines Übungs-Szenarios, das den Eingriff von Bereitschaftspolizeieinheiten beider Länder bei einer von Gewalt geprägten Großveranstaltung simulieren sollte. Anlässlich eines fiktiven Fußballspiels galt es, verfeindete Fangruppen, dargestellt von Beamten der saarländischen Bereitschaftspolizei und Schülern der Polizeifachschule, sicher zum und vom Stadion zu geleiten. Im Stadion selbst bestand die Aufgabe darin, die beiden Gruppen zu trennen und Übergriffe zu verhindern. Im Zentrum des Ausbildungsziels stand dabei der Abgleich unterschiedlicher Einsatztaktiken der französischen und deutschen Bereitschaftspolizei sowie die Koordination und Kommunikation von geschlossenen Polizeiverbänden. Polizeidirektor Michael Engelbert, Chef der saarländischen Bereitschaftspolizei und Übungsleiter auf deutscher Seite, betonte, dass man nach wie vor weit davon entfernt sei, eine gemeinsame europäische Polizei zu schaffen. "Wir verfügen über unterschiedliche Einsatztaktiken und Einsatztechniken. Unsere Organisationen sind unterschiedlich", begründete Engelbert.Saar-Innenminister Stephan Toscani (CDU) verdeutlichte den hohen Stellenwert, den die gestrige gemeinsame Übung, die zweite nach einer Premiere in Frankreich im Jahr 2010, habe. "Heute ist ein ganz besonderer Tag für die deutsch-französische Polizeizusammenarbeit." Auch wies er auf die herausragende Position hin, die das Saarland bundesweit in der grenzüberschreitenden Polizeiarbeit einnehme.

Die Übung selbst gestaltete sich als Einsatz mit allen zu erwartenden Facetten: randalierende Fans, Knallkörper, Leuchtraketen, Sitzblockaden, Wurfgeschosse. Dieser Aggression wollte man in zwei Übungsabschnitten Herr werden. In Teil eins operierten französische und deutsche Beamte getrennt, als sie die beiden Darstellergruppen zum Stadion geleiteten. Dort galt es, die beiden Fanblöcke zu trennen und Übergriffe auf das Fußballspiel zu verhindern. Auch hier teilte man sich die Arbeit. Erst im zweiten Teil der Übung kam es dann zum buchstäblichen Schulterschluss der beiden Polizeiverbände, als es darum ging, gemeinsam eine ausdrücklich gewaltbereite Gruppe von Störern wieder aus dem Stadion hinaus zu bugsieren. Ausbildungsinhalt war hier auch der gezielte Zugriff der Polizei in die aggressive Menge hinein, um einzelne aggressive "Fans" festzunehmen.