Flotter Platz statt triste Straße

Neunkirchen. Noch erinnert das Ganze mehr an eine Sandwüste, doch der ausgebrachte Rasensamen zeigt: Hier werden im nächsten Jahr 1300 Quadratmeter frisches Grün für Parkcharakter sorgen. Und 16 neu gepflanzte Bäume werden dies unterstützen, wie auch die aufgestellten Bänke. Die Rede ist von einer großzügigen Freifläche, die das obere Ende der Neunkircher Bahnhofstraße öffnet

 Parkcharakter am nördlichen Stadteingang. Oberbürgermeister Jürgen Fried (am Pult) gab gestern den neuen Platz am oberen Ende der Bahnhofstraße frei. Foto: Willi Hiegel

Parkcharakter am nördlichen Stadteingang. Oberbürgermeister Jürgen Fried (am Pult) gab gestern den neuen Platz am oberen Ende der Bahnhofstraße frei. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Noch erinnert das Ganze mehr an eine Sandwüste, doch der ausgebrachte Rasensamen zeigt: Hier werden im nächsten Jahr 1300 Quadratmeter frisches Grün für Parkcharakter sorgen. Und 16 neu gepflanzte Bäume werden dies unterstützen, wie auch die aufgestellten Bänke. Die Rede ist von einer großzügigen Freifläche, die das obere Ende der Neunkircher Bahnhofstraße öffnet. Gestern wurde der neue Platz von Oberbürgermeister Jürgen Fried übergeben. Er soll als Hommage an die jüngste Neunkircher Partnerstadt in Polen den Namen "Wolsztyner Platz" tragen, sofern der Ortsrat seinen Segen dazu gibt.Nicht länger als 15 Monate hat die Aufbereitung des zuvor tristgrauen Straßenschlauchs gedauert. Die Stadt hatte zuvor mehrere marode Häuser in der oberen Bahnhofstraße aufgekauft und abgerissen. Aufgepflasterte Flächen und die Parkanlage grenzen nun den nicht mehr für den Verkehr freigegebenen oberen Teil der Bahnhofstraße zur Gustav-Regler-Straße und der Straße "Am Steilen Berg" hin ab. Die Einfahrt in die Bahnhofstraße oberhalb der Kreuzung zur Wellesweilerstraße ist durch eine neue Stichstraße von der Gustav-Regler-Straße her gewährleistet. An ihr sind 16 Kurzzeit-Parkplätze entstanden, weitere sechs an der Gustav-Regler-Straße. "Mit 22 insgesamt neun mehr als bisher", listete der OB auf. Auch die Qualität der Aufpflasterung will er nicht unerwähnt lassen: "Wo es finanziell leistbar war, haben wir nicht nur Verbundsteine, sondern Hochwertiges verbaut." Der Aufenthaltswert soll sich auch durch ein über drei Stufen zu erreichendes Podest direkt vor dem "Wirtshaus Römer" erhöhen. Wirt Bernhard Hau, der dort seit 1975 Gastronomie betreibt - zunächst ein Café, dann eine Disko und jetzt ein Restaurant ("für die nächsten 30 Jahre") - will hier in der kommenden Freiluftsaison mit einer einladenden Außenbestuhlung um Gäste werben. Er hofft auch darauf, dass sich allmählich das Umfeld bessert. Denn noch ist er eingerahmt von einem Spielsalon und diversen Erotik-Shops.

Einen ästhetisch unschönen Abschluss an der unteren Seite des neuen Platzes bildet noch die unverputzte Mauer, die dem dortigen Grundstücksbesitzer gehört. "Wir hätten dort gern noch zwei weitere Häuser aufgekauft", erläutert Fried. Doch der Besitzer stellt sich offenbar dauerhaft quer.

Die Baukosten von 385 000 Euro konnte die Stadt zu zwei Dritteln über das Bundesförderprogramm "Stadtumbau West" abdecken, erwähnte der Verwaltungschef. "Damit haben wir einen weiteren Baustein im Handlungsprogramm City Nord realisiert", betonte Fried. Dieses Programm hat zum Ziel, das Gebiet vom Saarpark-Center und dem Hauptbahnhof entlang der Wellesweilerstraße und der Karl-Schneider-Straße bis zur Haydn-Straße in den kommenden Jahren zu einer attraktiveren Wohnzone umzugestalten. "Über das Podest freut sich Herr Römer!"

OB Jürgen Fried, der damit Bernhard Hau, Betreiber des Wirtshauses Römer meinte

Auf einen Blick

Die weitere Aufwertung des Quartiers solle demnächst in einem "Entwicklungs-Workshop City Nord" skizziert werden, kündigte Oberbürgermeister Fried gestern an. Dabei werde es vor allem um die Gestaltung der Flächen rund um die Blies gehen. "Wenn die Förderung aus den entsprechenden Programmen kommt, kriegen wir das hin", so Fried. Nächste Maßnahme in der Bahnhofstraße wird der Abriss der von der Stadt erworbenen Häuser 25, 27 und 31 im unteren Teil der Straße sein. gth

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