Faszinierende Vergangenheit

Kleider aus Großmutters Zeiten, ein waschechter Trabant aus Zwickau, der Laderaum eines amerikanischen Rosinenbombers, eine Originaleisdiele aus den 60er Jahren: Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik in Bonn ermöglicht einen Blick in die jüngere Vergangenheit unseres Landes

Kleider aus Großmutters Zeiten, ein waschechter Trabant aus Zwickau, der Laderaum eines amerikanischen Rosinenbombers, eine Originaleisdiele aus den 60er Jahren: Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik in Bonn ermöglicht einen Blick in die jüngere Vergangenheit unseres Landes. Und bot sich damit als Fahrtziel zum Abschluss des Kurses "Neuere Geschichte" unserer Klasse 10b der Gemeinschaftsschule Marpingen geradezu an.Zusammen mit unserem Lehrer für Gesellschaftswissenschaften, Patrick Gotthard, ging es in die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn an den Rhein. Nach einer zweistündigen Fahrt wurden wir von Jugendoffizier Therry Meincke vor dem Bundesministerium der Verteidigung auf der Hardthöhe in Empfang genommen. Er hielt uns einen interessanten Vortrag über seinen Auslandseinsatz in Afrika, zeigte uns Fotos und beantwortete alle Fragen zur Bundeswehr und zu ihren Einsatzgebieten. Nach einer Stärkung in der Kantine machten wir uns gemeinsam auf zum Hauptziel unseres Ausflugs, dem Haus der Geschichte.

Die aufwendig gestaltete Ausstellung beginnt zwischen nachgebauten Ruinen zerbombter Häuser. Vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts werden die Besucher durch die deutsche Geschichte geführt. Bemerkenswert ist die Aufteilung: Die Ereignisse in der BRD und der DDR werden durch eine angedeutete Mauer getrennt präsentiert. Dadurch werden die großen Unterschiede deutlich. Zum Beispiel: Nylon-Strümpfe als große Modeinnovation der 50er Jahrei m Westen, im Osten als Damenstrumpfersatz die Vorform der abwaschbaren Tätowierung: mit Farbe getönte Beine und mit Stiften aufgemalte Nähte. Reise- und Meinungsfreiheit im Westen, Mauer und Unterordnung im Osten: Für ein 15-jähriges Mädchen in der DDR bedeutete das Bemalen einer Stalin-Fotografie in den 50er Jahren zehn Jahre Arbeitslager. Gerade dieser Teil der Ausstellung, die unterschiedliche Entwicklung in den beiden deutschen Staaten bis 1989, ermöglichte viele neue Einblicke in eine für uns sehr fremde Zeit.

Unser Museumsführer, Herr Kosthorst, führte uns durch zahlreiche Ausstellungsabteilungen, erzählte interessante Geschichten und von skurrilen Begebenheiten und bewies damit, dass ein Museumsbesuch durchaus sehr unterhaltsam sein kann. Doch es sind vor allem die Originalexponate, die alle ihre eigene Geschichte erzählen und die dadurch die Vergangenheit erlebbar machen.

Hannah Woll, 10b, Gemeinschaftsschule Marpingen

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