Endlich auf die Bühne

St. Wendel. "Schnell, aggressiv und ganz schön laut", so beschreibt Thomas Steigerwald (27, Bass) den Sound seiner Band Dislocate. "Die Musik geht mitten ins Gesicht, wir machen keine Gefangenen", versucht Bandkollege Sven Riemans (27, Schlagzeug) den Stil der fünf Musiker zu beschreiben

 Die fünf Mitglieder der Band Dislocate. Foto: VA

Die fünf Mitglieder der Band Dislocate. Foto: VA

St. Wendel. "Schnell, aggressiv und ganz schön laut", so beschreibt Thomas Steigerwald (27, Bass) den Sound seiner Band Dislocate. "Die Musik geht mitten ins Gesicht, wir machen keine Gefangenen", versucht Bandkollege Sven Riemans (27, Schlagzeug) den Stil der fünf Musiker zu beschreiben. Dislocate rechnen sich dem Hardcore zu, einer schnelleren und extremeren Gangart des Punkrock. Und während der Hardcore deutschlandweit auf eine treue, wachsende Fangemeinde zählen könne, sei dies in St. Wendel anders. Doch das soll sich ändern. Dafür wollen Dislocate mit ihrer neuen CD "Stop this tradition" sorgen. 13 Lieder sind auf dem Tonträger, der am Samstag, 8. Oktober, während des Loud-and-Angry-Festivals im Primstaler Pfarrsaal offiziell erscheinen wird. Es ist das erste komplette Album der Band nach einer fünf-Song-EP im vergangenen Jahr."Gegründet wurde Dislocate 2009", erinnert sich Steigerwald. Die Gruppe sei damals aus den Formationen Hateclub und Dead End Street hervorgegangen. "Alle Musiker verfügten also schon über reichlich Bühnen- und Studioerfahrung", fügt Riemans hinzu. Trotzdem, oder gerade deshalb, seien die Aufnahmen zu "Stop this tradition" für Alle etwas Besonderes gewesen. Denn die neue Scheibe wurde in Riemans eigenem Studio aufgenommen.

Kein Zeitdruck

Der Vorteil dabei: kein Zeitdruck für die Musiker. "Studiozeit kostet normalerweise viel Geld", erklärt Riemans. "Du kannst also nicht richtig an den Songs feilen." Außerdem sei das Mitspracherecht der Bands oft beschränkt. Nicht so bei diesen Aufnahmen, erklärt Bassist Steigerwald: "Das ist jetzt unser ganz eigenes Ding, das Beste was drin war."

1000 Kopien von "Stop this tradition" wurden gepresst. "Die wollen wir natürlich alle verkaufen", betont Riemans. Daneben setze die Band vor allem auf den Verkauf von MP3-Downloads. "Der Absatz übers Internet ist die Zukunft", meint Riemans.

Doch für gute Online-Verkäufe seien mitreißende Live-Auftritte und eine gute Mundpropaganda innerhalb der Szene nötig. Deshalb freuen sich die Musiker darauf, jetzt beim Loud-and-Angry-Festival loszurocken. "Während der Aufnahmen hast du die Lieder hundert Mal auf Band gehört", sagt Steigerwald, "jetzt wird es Zeit, sie endlich auf die Bühne zu bringen." Wertvolle Live-Erfahrung habe die Band während einer ausgedehnten Deutschland-Tour im vergangenen Jahr gesammelt. "Wir haben unter anderem in Frankfurt, Berlin und Hamburg gespielt, wo uns kein Schwein kennt. Da merkst du schnell, ob du wirklich gut bist", erklärt Steigerwald grinsend. In Primstal dagegen warte ein Auftritt mit befreundeten Bands. Riemans: "Das ist fast wie ein Familienfest." Bei dem aber auch neue Fans gewonnen werden sollen. Denn schließlich hat die Band ein Ziel: "Wir wollen den Hardcore in der Region bekannter machen."

Auf einen Blick

Diese Bands treten während des Loud-and-Angry-Festivals am 8. Oktober im Primstaler Pfarrsaal auf: Arrested Denial, Berti`s Beat Patrol, Dislocate, Slaves under Machine Goods, Violence Approved, Working Class Kids. Los geht´s um 18 Uhr. Einlass ist ab 17 Uhr. vsc

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