Die ungewöhnliche Geschichte eines außergewöhnlichen Menschen

Oberlinxweiler/Ottweiler

Oberlinxweiler/Ottweiler. Kaum ein anderer Oberlinxweiler Bürger hatte ein so bewegtes Leben wie Hubert L'Hoste, der als "Hubert im Wunderland" in den 30er Jahren in der Sowjetunion ein Stück Geschichte schrieb: Der Oberlinxweiler wurde mit zehn Jahren 1933 von der deutschen Schriftstellerin Maria Osten und dem russischen Journalisten Michail Kolzow mit nach Moskau genommen und quasi adoptiert.Nachdem dort 1935 Maria Ostens Buch "Hubert im Wunderland - Tage und Taten eines deutschen Pioniers" erschienen war, wurde er so etwas wie ein früher Popstar: Sein Bild wurde auf Plakaten durch Moskau getragen, Plätze, Straßen und Betriebe wurden nach ihm benannt. Ende der 30er fielen Maria Osten und Michail Kolzow dann aber den stalinistischen Säuberungen zum Opfer, Hubert L'Hoste wurde nach Kasachstan verbannt. Später musste er zehn Jahre im Straflager und Gefängnis verbringen. 1959 starb er mit nur 35 Jahren auf der Halbinsel Krim, offiziell an einem Blinddarmdurchbruch. Gerüchte, dass er vom sowjetischen Geheimdienst KGB wegen seines Wunsches, zu seiner Familie nach Oberlinxweiler zurückzukehren, umgebracht wurde, sind allerdings nie verstummt.

Der aus Sotzweiler stammende und in Berlin lebende Schriftsteller Wolfgang Brenner hat ein Buch über dieses außergewöhnliche Schicksal geschrieben. Am Sonntag, 18. November, liest er ab elf Uhr im historischen Klassensaal des Ottweiler Schulmuseums. Der Eintritt ist frei. red

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