Die häufigsten Haltungsschwächen

Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen hat eine dauerhaft schlechte Körperhaltung. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler und Ärzte der Universität des Saarlandes. Sie untersuchen im Rahmen der Aktion Kid-Check seit über zehn Jahren Kinder und Jugendliche auf Haltungsschwächen, testen Beweglichkeit, Kraft und Motorik

Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen hat eine dauerhaft schlechte Körperhaltung. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler und Ärzte der Universität des Saarlandes. Sie untersuchen im Rahmen der Aktion Kid-Check seit über zehn Jahren Kinder und Jugendliche auf Haltungsschwächen, testen Beweglichkeit, Kraft und Motorik.Anfangs standen die Experten vor der schwierigen Frage, wie man eine schlechte Körperhaltung feststellen kann. "Wenn ein Kind nicht gerade steht, sondern schlaff, ist das noch lange keine schlechte Haltung. Das kann einfach eine Ruheposition sein", sagt der wissenschaftliche Leiter des Kid-Check, Dr. Oliver Ludwig. "Von einer guten Körperhaltung kann man sprechen, wenn es dem Kind gelingt, seine schlaffe Haltung durch bewusstes Ansteuern und Anspannen der Muskulatur gezielt zu korrigieren, den Körper also aufzurichten und gerade zu halten." Die Forscher haben bisher 2500 Mädchen und Jungen untersucht. 75 Prozent fielen zunächst durch eine schlechte Körperhaltung auf: etwa durch nach vorn hängende Schultern, Rundrücken, Kopfvorstand und starkes Hohlkreuz. 20 Prozent gelang es jedoch unter Anleitung der Wissenschaftler, ihre Wirbelsäule im Stand voll aufzurichten und diese Haltung beizubehalten. "Somit bleiben aber immer noch 55 Prozent mit schlechter Körperhaltung", sagt der medizinische Leiter des Kid-Check, Professor Dr. Eduard Schmitt.

Die Ursachen für die Haltungsschwächen sind fast immer zu schwache und schlecht gedehnte Muskeln vor allem im Rumpfbereich. Hinzu kommt ein Mangel an Körpergefühl. "Den Kindern gelingt es nicht, ihre Muskulatur gezielt anzusteuern und zu aktivieren", erklärt Ludwig. Von den unten gezeigten Übungen sollten drei- bis viermal pro Woche jeweils drei bis vier absolviert werden. Bei den Kräftigungsübungen wird die Endposition 20 bis 30 Sekunden gehalten; drei Durchgänge mit je zehn Wiederholungen. Die Dehnungsübungen werden 15 bis 20 Sekunden gehalten; drei bis fünf Wiederholungen.

kidcheck.de

Fotos: Uwe Bellhäuser, Kid-Check

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