Der Weg des Sulzbacher Wassers

Rentrisch/Sulzbach. Wenn er morgens - Hokuspokus - nicht mehr da wäre, man würde glatt in Panik geraten: der Wasserhahn. So aber ist es selbstverständlich, dass man ihn aufdreht in Küche, Bad und Keller, und schon kommt etwas Lebensnotwendiges in bester Qualität heraus. Bevor jedoch das Wasser zum häuslichen Gebrauch bereit steht, wird es gründlich aufbereitet

 Blick in den Hausbrunnen der Sulzbacher Stadtwerke. Fotos: Müller/Stadtwerke

Blick in den Hausbrunnen der Sulzbacher Stadtwerke. Fotos: Müller/Stadtwerke

Rentrisch/Sulzbach. Wenn er morgens - Hokuspokus - nicht mehr da wäre, man würde glatt in Panik geraten: der Wasserhahn. So aber ist es selbstverständlich, dass man ihn aufdreht in Küche, Bad und Keller, und schon kommt etwas Lebensnotwendiges in bester Qualität heraus. Bevor jedoch das Wasser zum häuslichen Gebrauch bereit steht, wird es gründlich aufbereitet.Die SZ war kürzlich eingeladen, das Wasserwerk in Rentrisch zu besichtigen, gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke Sulzbach, Thomas Braun, und dem Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzendem Michael Adam. Aus dem Scheidter Tal beziehen die Sulzbacher Bürger ihr Lebensmittel Nummer eins. Der hier vorhandene Buntsandstein speichert ideal das Wasser, das dem Landstuhler Bruch entstammt.

1895 begannen im Scheidter Tal die ersten Bohrungen für den Hausbrunnen. Und Mitte der 1950er Jahre wurde, weil die Förderung nicht mehr ausreichte, eine Brunnenkommission gegründet. Die damals noch selbstständige Gemeinde Dudweiler, Sulzbach und Saarbrücken taten sich zusammen und bohrten insgesamt 13 Brunnen. Zwei (plus Hausbrunnen) von ihnen gehören zu Sulzbach, wobei Thomas Braun den Brunnen Nummer fünf ganz besonders hervorhebt. Er sei gewissermaßen die "Perle" unter allen - bei einer Tiefe von 120 Metern gibt er bis zu 200 Kubikmeter Wasser pro Stunde her. Pro Tag verbraucht nach Angaben des Stadtwerke-Chefs ganz Sulzbach mit seinen rund 9000 Haushalten bis zu 3500 Kubikmeter Wasser. Und deshalb braucht es mehr als nur die besagte "Perle", um den täglichen Bedarf zu decken. So gibt es auch noch den Haus-Brunnen, der älteste unter all seinen "Kollegen". Thomas Braun weist vor allem darauf hin, dass im Scheidter Tal die Bodendeckschichten hervorragend zum Schutz des Grundwassers geeignet sind.

Und nun zur täglichen Wasseraufbereitung: Zum einen muss Eisen und Mangan entfernt werden. Das geschieht durch geschlossene Filter mit einem kalkhaltigem Filtermaterial.

Auch die im Rohzustand des Wassers teilweis (im Hsubrunnen) schon vorhandene Kohlensäure muss raus, weil sie die Rohrleitungen zu schnell korrodieren ließen. All dies und noch einiges andere mehr überwacht ein Wasserwerker per Schalttafel, die unter anderem anzeigt, wann ein Filter zugesetzt ist und deshalb zur Rückspülung außer Betrieb genommen werden muss. Filtermaterial ist übrigens in Rentrisch in einem großen Silo vorhanden.

Zwei gewaltige Erdbehälter zur Wasserspeicherung gibt es nach Angaben des Stadtwerke-Chefs auf dem Gehlenberg in Dudweiler, durch Pumpen wird ein Höhenunterschied von 180 Metern überwunden.

Am Rande streift Thomas Braun auch noch das Thema Wassertürme. Sulzbach verfügt über zwei solcher Türme - in Neuweiler und in Sulzbach ( nahe TüV). Weil der Druck nicht ausreichend ist, um die Haushalte auf direktem Weg zu versorgen, wird das Wasser erst nach oben gepumpt. Und schon ist das Problem gelöst.

Noch ein wichtiger Aspekt: Auch wenn das Wasser im Scheidter Tal für Sulzbach kurzfristig nicht zur Verfügung stünde, müsste sich niemand Gedanken machen. Denn über den Hochbehälter Hoferkopf ist im Notfall die Versorgung gesichert.

In Kürze

 Blick in eine Reinwasserkammer

Blick in eine Reinwasserkammer

 Das Wasserwerk der Stadtwerke

Das Wasserwerk der Stadtwerke

 Thomas Braun an der großen Kontrolltafel im Wasserwerk

Thomas Braun an der großen Kontrolltafel im Wasserwerk

Pro Jahr werden in Sulzbach etwa 900 000 Kubikmeter Wasser gebraucht, wie die Fachleute sagen. Geprüft wird es gemäß Trinkwasserverordnung. Stadtwerke-Geschäftsführer ist Thomas Braun, 53. Der Diplomingenieur Bauwesen ist verheiratet und hat zwei Kinder. thf

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