Der Keim lauert auf der Intensivstation

Saarbrücken. Die Wahrscheinlichkeit, im Saarland an einem multi-resistenten Erreger zu erkranken, ist in geriatrischen Abteilungen und Intensivstationen am höchsten. Das ist eines der Ergebnisse der Studie "MRSAar-Netz" von Gesundheitsministerium und Universitätsklinikum Homburg, an der sich 2010 alle Krankenhäuser im Land für zwei Monate beteiligt haben

Saarbrücken. Die Wahrscheinlichkeit, im Saarland an einem multi-resistenten Erreger zu erkranken, ist in geriatrischen Abteilungen und Intensivstationen am höchsten. Das ist eines der Ergebnisse der Studie "MRSAar-Netz" von Gesundheitsministerium und Universitätsklinikum Homburg, an der sich 2010 alle Krankenhäuser im Land für zwei Monate beteiligt haben. 20 027 Proben von Patienten wurden untersucht. 436 davon seien positiv auf den Erreger Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) getestet worden - ein Keim, der nahezu gegen alle Antibiotika resistent ist. 10 000 Patienten sterben jährlich daran.Die Studie habe auch gezeigt, dass kein bestimmtes Krankenhaus und keine bestimmte Region im Saarland besonders betroffen sind, erläuterte Professor Mathias Herrmann, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Homburger Universitätsklinikum und Projektleiter des "MRSAar-Netzes". Mit 7,56 Prozent wiesen aber die geriatrischen Abteilungen und mit 6,32 Prozent die Intensivstationen die höchsten Infektionsraten auf. Kontakt zu Patienten mit einer MRSA-Vorgeschichte aus einem zurückliegenden Krankenhausaufenthalt sei etwa ein Risikofaktor, so Herrmann bei der Informationsveranstaltung der Gesundheitsregion Saar und der Zentrale für Produktivität und Technologie Saar. Das R8-Modell, also die Untersuchung aller Patienten mit Blick auf die acht höchsten Risikofaktoren, soll die Krankheitsrate reduzieren. Weitere Möglichkeiten, um dem Keim zu Leibe zu rücken, zeigten Wissenschaftler und Firmenvertreter auf: etwa die Desinfektion oder die Veredelung von Oberflächen, Geräten und Instrumenten mit Nanotechniken.

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