Saarland Spitzenreiter bei MRSA-Infektionen?

Saarbrücken. Im Saarland schleppen möglicherweise mehr Patienten den gefährlichen Keim MRSA ins Krankenhaus ein als in anderen deutschen Regionen. Bei einer bundesweit beachteten Studie fanden Mediziner bei 405 von 20 000 Patienten (2,02 Prozent) bei der stationären Aufnahme in saarländischen Kliniken MRSA-Keime

Saarbrücken. Im Saarland schleppen möglicherweise mehr Patienten den gefährlichen Keim MRSA ins Krankenhaus ein als in anderen deutschen Regionen. Bei einer bundesweit beachteten Studie fanden Mediziner bei 405 von 20 000 Patienten (2,02 Prozent) bei der stationären Aufnahme in saarländischen Kliniken MRSA-Keime. Das ist deutlich mehr als bei zwei vergleichbaren Untersuchungen in der Region Münsterland (1,6 Prozent) sowie im Kreis Siegen-Wittgenstein (1,2 Prozent), die aber weniger umfassend seien. Im Saarland war demnach jeder 50. Patient mit dem Bakterium infiziert, das gegen Penicillin-ähnliche Antibiotika resistent ist. "Das erste Ergebnis zeigt, dass wir im Saarland nicht in einem Land der Glückseligkeit leben", sagte Professor Mathias Herrmann, Chef-Hygieniker am Homburger Universitätsklinikum, wo die Studie am Freitag vorgestellt wurde.Der Keim ist ein großes Problem in deutschen Kliniken, Reha-Einrichtungen sowie Alten- und Pflegeheimen. Mehrere zehntausend Menschen erkranken Schätzungen zufolge jährlich bundesweit nach einer MRSA-Infektion. Etwa 1500 davon sterben. dpa

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