Der Frost ruiniert unsere Straßen

Saarbrücken/Kleinblittersdorf. Der extrem harte Winter hat schon ganze Arbeit geleistet. Kälte und Nässe haben Asphaltdecken in Flickenteppiche mit gefährlichem Lochmuster verwandelt. "Wenn Wasser in Risse der Straßendecke läuft und dort gefriert, sprengt das die Straßen regelrecht auf. So entstehen die Löcher", erklärt Hans-Werner Sommer vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS)

Saarbrücken/Kleinblittersdorf. Der extrem harte Winter hat schon ganze Arbeit geleistet. Kälte und Nässe haben Asphaltdecken in Flickenteppiche mit gefährlichem Lochmuster verwandelt. "Wenn Wasser in Risse der Straßendecke läuft und dort gefriert, sprengt das die Straßen regelrecht auf. So entstehen die Löcher", erklärt Hans-Werner Sommer vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS). Die Schäden seien in diesem Jahr erheblich. "Es wird dramatisch, so viel ist jetzt schon klar. Viele Straßen sind kaputt, und der Winter ist nicht einmal vorbei. Es kann also noch schlimmer werden. Die genauen Kosten können wir erst nach der Kälteperiode ermitteln. Aber es ist schon klar, dass das Ganze ungeahnte Ausmaße annehmen wird", erklärt Sommer weiter. Tausende Löcher übersäen die Straßen. Allein in der Eschringer Straße in Bliesransbach scheinen sich auf nur 30 Metern 100 Stoßdämpferhärtetests aneinanderzureihen. Sogar ein Teil des Bürgersteiges ist inzwischen gesperrt, weil dort kein gefahrloses Durchkommen mehr ist. Während sich der Landesbetrieb um die Autobahnen, Bundes- und Landstraßen kümmert, fallen alle weiteren Straßen in den Zuständigkeitsbereich der Städte und Gemeinden. Die Gemeinde Kleinblittersdorf rechnet mit einem erheblichen Anstieg der Kosten. "Wir haben jedes Jahr für alle fünf Ortsteile 60 000 Euro zur Behebung von Straßenschäden in den Gemeindehaushalt eingestellt. Dieser Betrag reicht schon ohne die Frostschäden nicht aus. Allerdings haben wir in diesem Jahr sowieso vor, viele Straßen mit eigens dafür vorgesehenem Geld komplett zu erneuern und somit langfristig vor Schäden zu schützen", sagt Bürgermeister Stephan Strichertz. Eine der schlimmsten Rüttelpisten in der Landeshauptstadt ist die Strecke von der Unner durch St. Arnual bis zum Schloss. Wülste, Löcher, Kuhlen, in die die Karosserien regelrecht eintauchen: Dort ist alles aneinandergereiht, was der Frost einer Fahrbahn antun kann. Und wenn er erst einmal zugeschlagen hat, ist das mit der Reparatur so eine Sache: "Der Asphalt braucht mindestens fünf Grad über Null um zu trocknen, sonst reißt das Loch im Handumdrehen wieder auf. Provisorisch können wir größere Löcher mit sogenanntem Kaltasphalt füllen. Alle Schäden beheben können wir erst im Frühjahr", sagt Sommer. Die Stadt Saarbrücken weist eine große Zahl kaputter Straßen auf. Pressesprecher Thomas Blug zur Lage: "Es gibt in Saarbrücken 1600 Straßen. Etwa ein Viertel hat Schäden. Unsere Mitarbeiter beseitigen die Löcher. Wir brauchen keine Fremdfirmen und hoffen, dass sich der finanzielle Mehraufwand in Grenzen hält. Genaue Summen können wir erst im Frühjahr vorlegen, da wir nicht wissen, wie viele Frostperioden noch kommen", sagt Blug. Wenn die Wetterprognosen stimmen, dürfte der Frost noch in dieser Wochen weitere Löcher reißen. Und ein Ende ist nicht abzusehen. "Es wird dramatisch, so viel ist jetzt schon klar." Hans-Werner Sommer vom Landesbetrieb für Straßenbau"Es gibt in Saarbrücken 1600 Straßen. Etwa ein Viertel hat Schäden." Thomas Blug, Sprecher der Stadt Saarbrücken

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