Den Winter mit Feuer vertreiben

Kirkel. Das launische Aprilwetter am vergangenen Mittwochabend, kurz vor Beginn der Walpurgisnacht, gab den Kirkeler Burgnarren wieder einmal Recht: Nur ein großes Feuer kann einen solchen Winter mit all seinem Schmuddelwetter vertreiben

 Das Hexenfeuer brennt,oben leuchtet der Regenbogen.

Das Hexenfeuer brennt,oben leuchtet der Regenbogen.

 Fotos: thw

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Kirkel. Das launische Aprilwetter am vergangenen Mittwochabend, kurz vor Beginn der Walpurgisnacht, gab den Kirkeler Burgnarren wieder einmal Recht: Nur ein großes Feuer kann einen solchen Winter mit all seinem Schmuddelwetter vertreiben. Und so taten sie das, was sie schon seit Jahren tun - sie entzündeten auf dem Marktplatz in Kirkel-Neuhäusel das traditionelle Hexenfeuer, 2008 zum zehnten Mal. Doch das schlechte Wetter wollte sich nicht so ohne weiteres vertreiben lassen, kurz bevor die Gluthitze endlich für ein Aufbruchsignal in den Frühling sorgen sollte, verdüsterte sich der Himmel nachtschwarz und der April tat das, was er mitunter am Besten kann: Er überschüttete die zahlreichen Gäste mit Regen. Die ließen sich ihren Spaß aber nicht verderben, zumindest provisorisch geschützt durch Bierzelt und Bierpilz warteten sie geduldig auf das Ende des kräftigen Schauers. Das kam - und mit ihm ein Regenbogen über der Kirkeler Burg, den man so noch nicht oft zu sehen bekommen hatte. Um kurz nach 20 Uhr war es dann soweit, mit einer geringfügigen, wetterbedingten Verzögerung zündete Schirmherr und Feuerteufel Hans-Werner Nikolaus das große Hexenfeuer samt zünftiger Hexenpuppe obenauf an. In wenigen Minuten fraßen sich die Flammen, sorgsam beobachtet und kontrolliert durch die Freiwillige Feuerwehr, durch den meterhohen Stapel Holz. Michael Calla von den Kirkeler Burgnarren zeigte sich mit dem Zuspruch für das Hexenfeuer angetan. "Dass trotz des Regens so viele da waren, hat uns sehr gefreut." So ganz nebenbei und im Schein des Feuers hatten zahlreiche kleine Hexen und Hexer die Wielandstraße am Marktplatz zur deutlich verkehrsberuhigten Zone erklärt. Lautstark hielten den einen oder anderen hexen-ungläubigen Autofahrer auf und an und sorgten mit gut gemeinten Schabernack - einschließlich der unverzichtbaren Dose mit Rasierschaum und unzähligen Klopapierrollen - dafür, dass auch eine zweite Tradition noch lange nicht verschwinden wird. thw

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