"Dass es in Saarbrücken so etwas gibt"

Saarbrücken. "Sehr zufrieden" kann Wolfgang Krause mit dem am Wochenende abgeschlossenen "Saarbrücker Jazzfestival 2011" sein. Rund 3000 Zuhörer darf der künstlerische Leiter vom Förderverein Jazz-Syndikat seit Anfang September vermelden, nur wenige der 21 Konzerte waren nicht optimal besucht. Und auch die Qualität konnte sich hören lassen

Saarbrücken. "Sehr zufrieden" kann Wolfgang Krause mit dem am Wochenende abgeschlossenen "Saarbrücker Jazzfestival 2011" sein. Rund 3000 Zuhörer darf der künstlerische Leiter vom Förderverein Jazz-Syndikat seit Anfang September vermelden, nur wenige der 21 Konzerte waren nicht optimal besucht.Und auch die Qualität konnte sich hören lassen. Es fehlte nicht an Glanzpunkten etwa von den Altmeistern Häns'che Weiss und Wolfgang Schlüter, von Entdeckungen wie dem Rosario Giuliani Quartett, von Newcomern wie Pascal Schumacher und vom Weltstar Al Foster. Saarbrücken zählt zu den Festivals, bei denen Jazz nicht nur drauf steht, sondern auch drin ist - das ist längst keine Selbstverständlichkeit.

Besonders stolz ist Krause auf das vielschichtige Angebot: Neben Europa, der deutschen Szene, der Großregion, einem deutsch-französischen und einem Sinti-Schwerpunkt waren eben auch Musiker aus den USA vertreten. Und so ist es kaum übertrieben, wenn der Festivalchef vom "größten und vielseitigsten Jazzereignis in SaarLorLux" spricht.

"Wir sind dabei, uns auch international einen sehr guten Ruf zu erarbeiten", so Krause, der besonderen Wert auf eine "gute Betreuung der Musiker" legt und das "Fähnchen der unabhängigen Musik hochhalten" will. "Eine große Kraftanstrengung und ein Riesenarbeitsaufwand" für einen ehrenamtlich strukturierten Verein, weiß die Syndikatsvorsitzende Marlene Krieger. Fast 90 Mitglieder zählt ihr Jazz-Syndikat; 30 davon halfen aktiv mit, dass das Festival erfreulich reibungslos über die Bühne gehen konnte.

Dennoch berge die Finanzierung ein beträchtliches Risiko, weil "nicht alles vorher abschätzbar" sei. Das Festival des Jahrgangs 2010 etwa habe rund 120 000 Euro verschlungen bei 20 000 Euro Zuschuss der Stadt Saarbrücken für das gesamte Jahresprogramm des Jazz Syndikats. 2011 gebe es von der Stadt nun 22 000 Euro fürs ganze Jahr. Das sei immerhin ein "wichtiger Sockelbetrag", so die Syndikatsleute, die vor allem auf Sponsorengelder und Spenden angewiesen sind.

Ein Charakteristikum des Saarbrücker Festivals ist seine dezentrale Struktur mit Veranstaltungsorten wie Rathausfestsaal, Uni-Aula, Funkhaus Halberg und Maison des Cultures Freyming-Merlebach. Diese Vielfalt will Krause auch künftig beibehalten. Ob es im nächsten Jahr Gaststättenkonzerte wie im Roland's Eck und im Café am Schloss geben werde, sei noch nicht sicher.

Ein fester Bestandteil sollen in jedem Fall die Clubkonzerte im Leidinger bleiben: "Ein Super-Format" mit direktem Kontakt zur Bühne, schwärmt Krause, der "wo immer es möglich ist, Konzerte rein akustisch durchführen" möchte. Im Leidinger sei es auch passiert, dass ihn Besucher angesprochen und sich überschwänglich dafür bedankt hätten, "dass es in Saarbrücken so etwas gibt". uhr

Foto: Iris Maurer

Foto: privat

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