Bewegung in der SchotteranlageBewegung in der Schotteranlage am ehemaligen Zollbahnhof

Homburg/Altstadt. Wer geglaubt hatte, dass mit dem Kirkeler Wahlkampf auch das Thema "Staub und Krach am Zollbahnhof" abflauen würde, irrt. Denn seit drei Tagen ist erst richtig Bewegung in die Sache gekommen: Der BUND Saar erstattete Anzeige. "Wir haben alle Beteiligten erwähnt", erklärt Joachim Götz, Landesvorsitzender des BUND

 Eine Lok verlädt Schottersteine am alten Zollbahnhof. Foto: SZ

Eine Lok verlädt Schottersteine am alten Zollbahnhof. Foto: SZ

Homburg/Altstadt. Wer geglaubt hatte, dass mit dem Kirkeler Wahlkampf auch das Thema "Staub und Krach am Zollbahnhof" abflauen würde, irrt. Denn seit drei Tagen ist erst richtig Bewegung in die Sache gekommen: Der BUND Saar erstattete Anzeige. "Wir haben alle Beteiligten erwähnt", erklärt Joachim Götz, Landesvorsitzender des BUND.

Und so richtet sich die Anzeige gegen vier Institutionen: die Betreiberin der Anlage (die Firma Bahnlog), gegen die Gemeinde Kirkel und das Land wegen Duldung und gegen das Eisenbahn-Bundesamt. Zur Erinnerung: Seit rund vier Jahren hat die Firma Bahnlog auf dem Gelände des ehemaligen Zollbahnhofs, der auf Altstadter Gemarkung liegt, eine Aufbereitungsanlage für Bahnschotter installiert. Auch alte Bahnschwellen werden dort entsorgt. Diese Aktivitäten sind nicht nur den Anwohnern der Gemeinde Kirkel ein Dorn im Auge, auch Homburger Bürger um Beeden um den Lappentascher Hof fühlen sich nach eigenen Aussagen durch Krach und Staub belästigt. Deshalb hat sich vor einigen Wochen eine Bürgerinitiative gegründet. Am Freitag kam eine Mitteilung der Firma Bahnlog, ihren kaufmännischen Firmensitz nach St. Ingbert zu verlegen. "Das hat aber nichts mit der Anzeige gegen uns zu tun", erklärt Udo Altmeier, kaufmännischer Geschäftsführer von Bahnlog, "das hat logistische Gründe". Was sagt er dazu, dass er vom BUND angezeigt wurde? "Ich will mich nicht in eine Verteidigungslinie begeben", so Altmeier, "wir sind eine Firma, die alles, was sie tut, mit den Behörden abgesprochen hat. Hier ist gar nichts illegal. Wir haben eine Genehmigung vom Eisenbahnbundesamt, das als Bundesbehörde dem Verkehrsminister unterstellt ist. Wir stehen in Kontakt mit dem saarländischen Umweltministerium. Wir haben ein Ingenieurbüro beauftragt, Lärm und Emissionen zu prüfen und haben eine Befeuchtungsanlage zur Entstaubung in Auftrag gegeben. Was will man noch?" Joachim Götz will nicht akzeptieren, dass die Bahnlog mit einer Genehmingung arbeitet, die noch aus Kaisers Zeiten stammt. Er ist sich sicher, dass er damit eine ganze Reihe von bundesweiten Fällen lostritt: "Altstadt ist nicht der einzige Ort in Deutschland, an dem Bahn-Genehmigungen von 1918 und vorher gelten. Das ist doch vollkommen absurd." Außerdem seien hier nur Züge verladen oder Zollgüter untersucht worden, "da ist nie etwas Umwelt belastendes gemacht worden. Und auf einmal soll das erlaubt sein." Udo Altmeier von Bahnlog betont, er komme gerne in öffentliche Sitzungen um zu informieren, er wolle keine Konfrontation, sondern den Dialog.

Die Gemeinde Kirkel erhält im Jahr zwischen 50000 und 60000 Euro Gewerbesteuer von Bahnlog, 40 Beschäftigte sind am Zollbahnhof tätig, 120 insgesamt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort