Amtstierärztin beschlagnahmt Affe in Gartenlaube

Dudweiler/Saarbrücken. Zwei Beamte des Dudweiler Polizeipostens sowie eine Amtstierärztin haben am Freitagmorgen einen Schweinsaffen aus einem Gartenhäuschen in Dudweiler abgeholt. Sie brachten das beschlagnahmte Tier in den Zoo. Nach Angaben von Dr. Richard Francke, Direktor des Saarbrücker Zoos, ist es dort nun vorübergehend untergebracht

 Der Schweinsaffe ist im Zoo untergekommen. Foto: Heiko Lehmann

Der Schweinsaffe ist im Zoo untergekommen. Foto: Heiko Lehmann

Dudweiler/Saarbrücken. Zwei Beamte des Dudweiler Polizeipostens sowie eine Amtstierärztin haben am Freitagmorgen einen Schweinsaffen aus einem Gartenhäuschen in Dudweiler abgeholt. Sie brachten das beschlagnahmte Tier in den Zoo.

Nach Angaben von Dr. Richard Francke, Direktor des Saarbrücker Zoos, ist es dort nun vorübergehend untergebracht. Laut Francke lebte der Schweinsaffe - eine Primatenart aus der Gattung der Makaken - in "unsäglichen Zuständen". Was nun weiter mit dem Affen passiert, sei noch weitgehend unklar. So einfach könne man die Besitzerin ja nicht enteignen.

Wie die Polizei am Freitagabend auf Anfrage mitteilte, hatte die Amtstierärztin am Morgen um Unterstützung gebeten, weil sie den Affen, den sie nach Angaben eines Anwohners tags zuvor schon besichtigt hatte, nicht mehr in dem Gartenhäuschen sitzen lassen wollte. Die Besitzerin, so die Polizei, habe man zu diesem Zeitpunkt zu Hause angetroffen. Sie habe sich der Maßnahme nicht wiedersetzt, aber deutlich kundgetan, dass sie das Tier wiederhaben will. Die SZ hat drei Tage lang versucht, die Frau telefonisch zu erreichen, um ihre Stellungnahme einzuholen. Doch vergebens.

Nach Auskunft von Holger Zeck, Sprecher des Saar-Umweltministeriums, das über Belange des Veterinärwesens Auskunft gibt, hat die Amtstierärztin bei ihrer Kontrolle "Mängel festgestellt". Eine akute Gefahr für den Schweinsaffen habe aber nicht bestanden. Schließlich landete er im Zoo. Das Weibchen, sagt Richard Francke, sei um die 30 Jahre alt. Es sei sehr unwahrscheinlich, das Tier, das offenbar lange allein lebte, in einer Primaten-Gruppe unterbringen zu können.

Vorausgesetzt, die Besitzerin bekommt das Lebewesen nicht wieder. Falls sie nicht für artgerechte Haltung sorgen sollte. Das aber sei ein weiterer Schritt, der zurzeit nicht zur Debatte stehe. Es gebe im Übrigen Auffangstationen in Holland, die sich vornehmlich um solche Kreaturen kümmern, die keinen Gruppenanschluss mehr finden.

Anwohner berichteten gegenüber unserer Zeitung, dass der Affe, der seit weit über einem Jahr in der Gartenlaube hause, fast immer allein sei.

Darüber hätten sich einige Leute im Umkreis aufgeregt und schließlich Anzeige wegen Tierquälerei bei der Dudweiler Polizei erstattet. Die wiederum hat nach Angaben von Reiner Dümont, Leiter des Polizeipostens, das Ordnungsamt und das Veterinäramt unterrichtet.

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