Alte Autos vor historischer Kulisse

Ottweiler. "Oh schaut mal, ein Scirocco. Das war schon ein tolles Auto", erklärte ein Mann mittleren Alters seiner Familie. In Sonnengelb präsentierte sich das Gefährt mitten auf dem Ottweiler Rathausplatz. Der war ausnahmsweise zum Parken freigegeben, schließlich hatte die Stadtverwaltung zum Oldtimertag vor historischer Kulisse eingeladen

Ottweiler. "Oh schaut mal, ein Scirocco. Das war schon ein tolles Auto", erklärte ein Mann mittleren Alters seiner Familie. In Sonnengelb präsentierte sich das Gefährt mitten auf dem Ottweiler Rathausplatz. Der war ausnahmsweise zum Parken freigegeben, schließlich hatte die Stadtverwaltung zum Oldtimertag vor historischer Kulisse eingeladen. "Bei dem Regen am Morgen habe ich zuerst gedacht, ich wäre mit dem Elvis-Imitator heute allein in der Altstadt, aber ich bin doch sehr zufrieden mit der Beteiligung. Es ist doch ein harter Kern, der eben auch bei nicht ganz so gutem Wetter zu unserer Veranstaltung kommt", erklärte Gerrit Oestreich von der Tourist-Info.Statt der Sonne leuchteten insbesondere die Fahrzeuge der 70er Jahre in giftigem Grün oder knalligem Orange. Gerrit Oestreich hat eine Vorliebe für alte Fahrzeuge und ist während der Veranstaltung meist mitten unter den Ausstellern anzutreffen. "Das hier ist eine Standard, das älteste Motorrad, das heute in Ottweiler zu sehen ist", sagte er und zeigte auf eine schwarz glänzende Maschine. Dahinter hatte es sich Heinz Ewald aus Zweibrücken in einem Campingstuhl gemütlich gemacht. Stolze 83 Jahre ist das Motorrad alt, vor zehn Jahren hat er es bekommen und viel Arbeit in die Restaurierung gesteckt. Bereits zum dritten Mal war er in Ottweiler zu Gast.

Schon viele Jahre nach Ottweiler kommt auch Bernhard Zewe aus Heusweiler. Er hat seine beiden Nimbus-Gespanne neben der Standard von Ewald geparkt. Seit Jahren schätzt er das tolle Ambiente der Ottweiler Altstadt, da mache ihm auch der Regen nichts aus. "Heute Morgen haben wir abgewartet, bis der erste Schutt vorüber war, dann sind wir losgefahren." Mit die ältesten, aber auch treuesten Teilnehmer sind Emil und Edith Mohr aus Saarbrücken. Sie kamen mit ihrem rot-weißen Borgward und genossen das Flair der Altstadt, aber auch die Gespräche mit vielen Gleichgesinnten. "Die Teilnehmer kommen her, um zu fachsimpeln, um sich zu treffen, aber auch, um vielleicht die neueste Errungenschaft zu präsentieren", sagte Oestreich.

Und auch neue Teilnehmer kamen hinzu. Wie etwa Hans Schnitterle aus Kusel. Er war mit Gretel Hammes in einem 1971er Ford Mustang angereist. "Leider kann der Mann von Gretel diesen Tag nicht mehr miterleben, doch sie hat mich, da sie keinen Führerschein besitzt, als Fahrer engagiert und es macht uns viel Freude, bei diesen Treffen dabei zu sein", erklärte er.

Neben dem roten Mustang parkten zwei Ford Thunderbird. Auf ihrer Visitenkarte stand zu lesen: "Benzinverbrauch: ??? - Fahrspaß: unbeschreiblich". Und die meisten Besitzer müssen schon echte Liebhaber ihrer Automobile sein, sind sie doch teuer in Pflege und Unterhalt. Der Lohn dafür sind sicher nicht zuletzt die anerkennenden Blicke von Kennern und Laien. "Die Teilnehmer kommen her,

um zu fachsimpeln, aber auch,

um die neueste Errungenschaft zu präsentieren."

Gerrit Oestreich

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