Vom Untergang der Glasmacher

Ludweiler · Ein Syndikat sollte die Glasindustrie am Ende noch retten – vergebens. Heimatforscher versuchen zumindest die Erinnerung an eine große Industrie in unserer Region am Leben zu halten

 Glasmacher aus dem Buch des Heimatkundlichen Vereins Warndt, von links: Eugen Raspiller, Johanna Luisa Julia Wagner, Johann Ludwig Vopelius, Albrecht Korn und Philipp August Gerner. Fotos: Neutzling/HVK/Scherer/Ulrich

Glasmacher aus dem Buch des Heimatkundlichen Vereins Warndt, von links: Eugen Raspiller, Johanna Luisa Julia Wagner, Johann Ludwig Vopelius, Albrecht Korn und Philipp August Gerner. Fotos: Neutzling/HVK/Scherer/Ulrich

 Auch um diese historische Maggi-Flasche geht es im Buch von Neutzling und Nest.

Auch um diese historische Maggi-Flasche geht es im Buch von Neutzling und Nest.

Es ist so etwas wie eine doppelte Verneigung, die Peter Nest vollführt. Die erste gilt der Glaskunst , die zweite Walter Neutzling. Neutzling war wie Nest ein großer Freund der heimischen Glaskunst . Der vor einigen Jahren gestorbene Heimatforscher aus Gersweiler hatte sein Wissen 2002 in einem Buch zusammengefasst. Dieses Buch hat Peter Nest aus Klarenthal überarbeitet und ergänzt. Wie vor 14 Jahren wurde auch der überarbeitete "Glashütten und Glasmacher im und am Rande des Warndts"-Band vom Heimatkundlichen Verein Warndt herausgegeben.

Neutzling und Nest spannen in dem inzwischen 191 Seiten starken Werk den Bogen von der Glasproduktion in der Antike und im Mittelalter bis hin zur Glaskunst im 20. Jahrhundert. Wobei Nest mit seiner Ergänzung den Blick auf die Spätphase der saarländischen Flaschenproduktion in Luisenthal lenkt.

Ab 1850 habe sich die Zahl der Hütten, die im Saargebiet Flaschen produzierten verringert. Ein Syndikat konnte den Absatz heimischer Flaschen immerhin bis 1910 stabilisieren, erklärt Nest. 1927 schloss auch diese Glashütte endgültig ihre Tore.

Neben viel Zahlenmaterial und Fotos von traditionellen Glasprodukten aus der Region liefern Nest und Neutzling auch Geschichten und Stammbäume zu den Glasmachern selbst.

Für den Vorsitzenden des Heimatkundlichen Vereins Warndt, Karl Werner Desgranges, ist das Buch kein Abschlussbericht. Es soll vielmehr die Forschung beleben und zum Forschen anregen, hofft er.

"Die Glashütten und Glasmacher im und am Rande des Warndts", Walter Neutzling und Peter Nest, zweite verbesserte Auflage, 19,80 Euro, Bestellung beim Heimatkundlichen Verein Warndt, Tel. (0 68 98) 4 36 26, E-Mail heimatk.verein@warndt.de

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