Studie über Flechten soll Luftqualität im Warndt erhellen

Warndt · Seit zwei Jahren wird im Warndt heftig diskutiert über die Chemieplattform Carling/ St. Avold. Warndt-Bewohner sorgen sich, dass Gase aus den lothringischen Chemie-Produktionsbetrieben die Luftqualität in ihren Orten verschlechtern könnte; sie haben sogar eine Bürgerinitiative gegründet.

 Blick auf die Chemie-Plattform im lothringischen Carling. Foto: Total Petrochemicals

Blick auf die Chemie-Plattform im lothringischen Carling. Foto: Total Petrochemicals

Foto: Total Petrochemicals

Das saarländische Umweltministerium hat im vorigen Jahr zusätzliche Messungen in Auftrag gegeben. Und nun nimmt es einen neuen Anlauf, die Qualität der Warndt-Luft zu prüfen: Es hat eine Flechten-Studie in Auftrag gegeben. Das hat Ministeriumssprecherin Sabine Schorr am Freitag mitgeteilt.

Flechten werden seit langem als Bio-Indikatoren eingesetzt, sie reagieren sehr sensibel auf Luft- und Klimaveränderungen. Grob gesagt: Verschlechtert sich die Luft, gehen die Flechten zurück, sie werden insgesamt weniger, und die Zahl der Arten nimmt ab. Verbesserungen der Luftqualität hingegen lassen den Flechtenbewuchs zunehmen.

Der renommierte Flechtenspezialist Volker John hat nun im Auftrag des Umweltministeriums begonnen, die Flechten-Vegetation im Warndt zu untersuchen und sie zu kartieren. Derzeit ist er damit beschäftigt, im Gelände Daten zu erheben.

Die Kartierung der Flechtenvegetation soll Aufschluss darüber geben, wie es um die Luftqualität im deutsch-französischen Grenzraum steht. Eine lothringische Studie vor einigen Jahren hatte Rückgänge bei den Flechten festgestellt.

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