Der Schreck aller Titelanwärter

Völklingen · 3:0 gegen Tabellenführer SC Hauenstein, 1:1 gegen den Zweiten SV Saar 05 Jugend – Fußball-Oberligist SV Röchling Völklingen bringt auch die Spitzenteams zum Zittern. Nun kommt der Tabellendritte TSG Pfeddersheim nach Völklingen.

 Szenen, an die sich die Völklinger Fans schon gewöhnt haben dürften: Die Spieler (im Hintergrund) feiern einen Erfolg nach dem nächsten, wie hier beim 3:0 gegen den SC Hauenstein. Foto: Wieck

Szenen, an die sich die Völklinger Fans schon gewöhnt haben dürften: Die Spieler (im Hintergrund) feiern einen Erfolg nach dem nächsten, wie hier beim 3:0 gegen den SC Hauenstein. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Wird der SV Röchling Völklingen zum Meistermacher in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar? Mit dem Tabellendritten TSG Pfeddersheim macht an diesem Samstag, 15.30 Uhr, bereits der dritte Titelanwärter in Folge seine Aufwartung im Hermann-Neuberger-Stadion. Der Tabellenzweite SV Saar 05 Jugend holte dort nur ein 1:1, den Spitzenreiter SC Hauenstein demütigten die Völklinger mit einem 3:0-Sieg - wie schneidet Pfeddersheim ab? Für Völklingens Trainer Günter Erhardt steht fest: "Wir sind in 15 Heimspielen ungeschlagen und das wollen wir auch bleiben." Würde bedeuten, dass die TSG keinen Dreier holt. "Wir versuchen es zu vermeiden, aber natürlich kann jede Serie irgendwann reißen", sagt Erhardt.

Zumal Pfeddersheim von allen Teams die meisten Auswärtssiege auf dem Konto hat - neun an der Zahl. Aber das macht dem Tabellensechsten Völklingen keine Angst, denn wenn wir schon bei den Zahlen sind: Die Tabelle des Jahres 2015 führt der SV Röchling an. Völklingen holte 24 Punkte. Nur der Fünfte FSV Salmrohr holte genau so viele. Zum Vergleich: Der SV Gonsenheim holte 22 Punkte, Pfeddersheim und Schott Mainz je 21, dann kommen Hauenstein, die SV Elversberg II, die SpVgg Wirges und der SC Idar-Oberstein (je 18) sowie Saar 05 (15). Wenn die Saison noch vier Wochen länger dauern würde, könnte Völklingen sogar noch Meister werden. "Aber das Rad kann man leider nicht zurückdrehen. Wir hatten vor der Winterpause ein wenig Unruhe, das wirkte sich auf die Trainingsleistung und die Spiele aus, da haben wir Punkte verschenkt", sagt Erhardt: "Wenn das nicht gewesen wäre, hätten wir um den Aufstieg mitgespielt."

Ein Grund für die Völklinger Stärke ist eben dieses Training. "Ich habe den Eindruck, andere Vereine schrauben in der Endphase die Trainingsintensität ein wenig zurück, um Verletzungen zu vermeiden und Kräfte zu sparen", sagt Erhardt: "Wir trainieren genau so viel wie in der Vorbereitung. Das schmeckt dem ein oder anderen Spieler vielleicht nicht. Aber wenn er sieht, wie er davon profitiert, ist er im Nachhinein froh." Auch der kleine Kader erweist sich derzeit nicht als Nachteil. Erhardt: "Ein kleiner Kader hat vielleicht den Vorteil, dass man nicht so oft wechseln muss, die Mannschaft ist eingespielt. Wenn dann keine Ausfälle durch Verletzungen oder Rote Karten kommen, profitiert man von so etwas - obwohl es in Völklingen kein Dauerzustand werden darf."

Einen solchen Ausfall muss am Samstag Pfeddersheim verkraften: Ihr Top-Spieler Steffen Litzel sah gegen Idar-Oberstein (1:1) die Rote Karte und wird in Völklingen fehlen. "Pfeddersheim lebt von Torwart Thorsten Müller und Steffen Litzel. Die Beiden sind die Garanten dafür gewesen, dass die TSG oben mitspielt. Pfeddersheim lässt kaum Torchancen zu, und wenn sie selbst eine haben, nutzen sie die. Pfeddersheim spielt unheimlich effizient", sagt Erhardt.

Er erwartet am Samstag ein echtes Spitzenspiel: "Wir sind gut drauf und Pfeddersheim will aufsteigen. Das gibt dem Spiel die besondere Würze." Auch wenn Völklingen selbst nicht mehr um den Aufstieg mitspielen kann, so hat Erhardt dennoch klare Ziele in dieser Saison: "Wir wollen zu Hause unbesiegt bleiben, wir wollen die beste Rückrunden-Mannschaft bleiben und die 60-Punkte-Marke knacken." 53 Punkte hat Völklingen derzeit, drei Spiele stehen noch an.

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