Schauen, riechen, schmecken, fühlen – und natürlich plaudern

Völklingen · Der Völklinger Pfarrgarten und der Adolph-Kolping-Platz gehörten gestern den Jahrmarkt-Händlern. Genüsslich schlenderten die Besucher durch die Stand-Reihen. Es gab so manches zu kaufen, das man nicht alle Tage sieht.

 Farbenfroher Schmuck zu günstigen Preisen, das macht neugierig und lädt ein zum Einkauf: Einer der Stände auf dem gestrigen Völklinger Jahrmarkt. Foto: Jenal

Farbenfroher Schmuck zu günstigen Preisen, das macht neugierig und lädt ein zum Einkauf: Einer der Stände auf dem gestrigen Völklinger Jahrmarkt. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Die Scherenschleifer machten lange Zeit Jahrmärkte zu wichtigen Anlaufpunkten. Weil man heute aber eher neue Klingen kauft, als alte zu schärfen, zählt wohl Wolf Dieter Hoffmann zu den Nachfolgern: "Schneidwaren" steht auf seinem Standschild beim Völklinger Jahrmarkt. Er führt verschiedenste Messer und praktische Gemüsehobel. Oder kommt Harald Gadell dem Beruf des Scherenschleifers näher? "Können Sie die Größe meines Uhrenarmbands verstellen?", fragt Markus Bender den Uhrenverkäufer und Handwerker. Gadell kann. "Gell, Lorbeerblätter hann ihr nid?", fragt ein Kunde die Gewürzhändlerin Susanne Zeitz-Hoffmann. "Doch", sagt sie, während sie bereits mit dem Nachgefragten zurückkommt. Die Bastschale, die der Kunde ihr entgegen reckt, füllt sich schnell: "Wacholder bitte, und Nelken, aber die ganzen."

Marktschreier gibt es nicht. In aller Ruhe erklären die Händler , warum die Autopolitur nie zu glänzen aufhört. Warum in modernen Keramikpfannen aber auch rein gar nichts anbrennen kann. Und warum man nicht bei der Konkurrenz kaufen soll. "Der dahinten würde Ihnen gleich zwei neue Staubsauger verkaufen, ich sage Ihnen, wie es anders geht", behauptet ein Verkäufer.

Lederwaren gibt es reichlich auf den Markttischen, Klamotten zu Niedrigpreisen auch. Nebenbei Wachstischdecken und Spielzeug. Und schier Unglaubliches: "Sportliche Bräune ohne Sonne - wie soll das denn gehen?", will Gerlinde Braun wissen. "Mit ägyptischer Erde", erfährt sie.

"Es gibt doch nix Schöneres, als bei solch tollem Sonnenwetter über den Jahrmarkt zu bummeln", freut sich die Heidstockerin Isabelle Schön. In aller Ruhe prüft sie mit den Fingern die Qualität der Kleider: "Das ist doch viel schöner, als im Internet zu shoppen." Auch für die übrigen Sinne hat der Jahrmarkt was zu bieten. "Toll, wie die Kräuter duften", sagt sie hier, "der Schinken schmeckt schön mild", urteilt sie dort. Und dann trifft man auf dem Jahrmarkt natürlich auch Leute: "Komm, mir gehen mol uff e Kaffee unn e Schwätzje ins Jean M", lädt Ingrid Klein ihre Bekannte ein.

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