Lichterglanz und Leckereien
Röchlinghöhe · Überall in der Region bieten Vereine, Privatleute und Organisationen Leckereien und selbst produzierte Produkte wie Kleidung auf ihren Weihnachtsmärkten an. Heute stellen wir vier weitere Adressen vor.
"Unser Weihnachtsmarkt wird volljährig. Er findet zum 18. Mal statt", sagt Jürgen Konrad. Sein Hobby- und Freizeitclub richtet den Weihnachtsmarkt, "den einzigen der Stadt mitten im Wald" aus. 13 Stände, ausschließlich betrieben von örtlichen Bürgern und Vereinen - man staunt über die Vielfalt.
Hausgemachte Marmeladen, Hausmacher Wurst, handgenähte Kinderbekleidung, heißer Schotte, Fichtenspitzensaft, handgeschöpfte Seife: "Wer da kein Geschenk findet, hat selber Schuld", sagt Brunhilde Stauch. Mispel-Calvados sei der Renner, so Stauch. "Ach was, Mispel? Nennen wir das Ding doch beim Namen! Der Saarländer sagt dazu Hundsärsch", lacht Helga Thieser.
Schmeckt jedenfalls super, die knubbelige, braune und unauffällige Mispel, mit einem Schuss Calvados und mit Fruchtsaft aufgefüllt. Nebenan dampft ein großer Topf Hackfleischbällchen in Currysosse, gerührt von Patricia Wassmuth und Inge Schorn: "Die genauen Zutaten unserer Soße werden nicht verraten."
Rezept bleibt geheim
Ganz ausgefallene Kleidungsstücke, vornehmlich für Babys, nähen Gabi Schmelz und Jennifer Brück-Geißler: "Wir erfüllen jeden Kleiderwunsch", sagen die beiden Schneiderinnen. Nicht für jeden Anlass, aber speziell für Weihnachtsmärkte wie diesen kochen Heike Schackmann, Gerald und Heidi Alt, Hausmacher Wurst in Gläser oder Naturpellen ein - mit exzellentem Geschmack. Bei den Saarschotten, einem Völklinger Mittelalterverein, gibt's unter anderem kaltes Schottenblut oder Heißen Schotte. Das Rezept bitte? "Nö, ist Highlandergeheimnis", lacht Rudolfo Galinowski, eine Art Pressesprecher der Saarschotten.
"Jetzt sind Sie endlich im richtigen Zelt angekommen. Bei uns ist nämlich die beste Stimmung", behauptet Monika Konrad. Vielleicht nicht zu Unrecht, denn hier wird viel gescherzt, wobei sich die Stammkundin Agathe Sifrin mit kessen Sprüchen vom frühen Vogel, der den Wurm fängt, als Stimmungskanone entpuppt. Ungern verlasse ich den Ort des Geschehens, zumal im Vereinsheim des Hobby- und Freizeitclubs Röchlinghöhe (immer freitags ab 18 Uhr und sonntags ab elf Uhr geöffnet) der Bollerofen eine wunderbare Hitze ausstrahlt, während es auf meinem Fahrrad doch empfindlich kalt wird. Zum Rossler Adventstreff luden am Sonntag die Großrosseler Gewerbetreibenden an die Rosseltalhalle ein. Rund 100 Unternehmen beteiligten sich aktuell. Wie in den vergangenen Jahren war dabei für Essen und Trinken bestens gesorgt. Neben den unterschiedlichsten Glühweinen waren unter anderem auch alkoholfreie Warmgetränke im Angebot. Flammkuchen, Rostwürste, Waffeln oder eigens gebackene Plätzchen ließen dem Hunger keine Chance.
Das Bühnenprogramm eröffnete die Flötengruppe der Grundschule. Der Musikverein Rheingold Großrosseln spielte weihnachtliche Lieder. Das Puppentheater Gabi Kussani zeigte ein weihnachtliches Stück, und der Weihnachtsmann beschenkte die kleinen Besucher. Der Rossler Adventstreff fand zum achten Mal statt. Wie in den vergangenen Jahren geht der Erlös wieder an einen guten Zweck,. Zum "Adventsfenster - Anzünden des Schwibbogens" luden am Sonntag die Berg- und Hüttenleute Dorf im Warndt alle Bürger in den Park des Warndtortes ein. Feierlich zogen die Berg- und Hüttenleute mit ihren Grubenlampen durch die Forststraße. Am Schwibbogen eröffnete der Knappenchor der Berg- und Hüttenleute die Feier mit einem Barbaralied.
Reimund Biedinger erzählte die Geschichte "Die Weihnachtskrippe" von Susanne Niemeyer. Nachdem die sieben Lampen am Schwibbogen entzündet waren, intonierte der Chor das Lied "Wieder geht ein Jahr zuend".
Margit Biedinger las die kurze Geschichte "Eine Kerze anzünden". Zum Abschluss lud der Vorsitzende des Vereins, Werner Hector, alle Gäste ein, gemeinsam mit dem Chor den Weihnachts-Evergreen "Mach hoch die Tür, die Tor macht weit" einzustimmen.
Der Schwibbogen wurde von den Berg- und Hüttenleuten 2013 errichtet. Die Idee kam dem Verein nach einer Fahrt ins Erzgebirge, wo diese Bögen eine Jahrhunderte alte Tradition darstellen. Der Bogen symbolisiert das Mundloch eines Stollens. In ihm sieht man zwei Silhouetten von Bergleuten sowie die Wappen von Großrosseln Dorf im Warndt. Das Adventsfenster veranstaltete der Verein zum zweiten Mal.