Gerhard Scherschel wird 80

Lauterbach · Früherer Völklinger CDU-Fraktionschef feiert am 25. Mai Geburtstag.

 So freuten sich Gerhard Scherschel und Ehefrau Christel an seinem 70. Geburtstag. Archivfoto: Andreas Engel

So freuten sich Gerhard Scherschel und Ehefrau Christel an seinem 70. Geburtstag. Archivfoto: Andreas Engel

Der Altmeister der Völklinger Kommunalpolitik wird am Donnerstag, 25. Mai, 80 Jahre alt. Gerhard Scherschel, lange Jahre Chef der CDU-Fraktion im Stadtrat und zuvor Lauterbacher Ortsvorsteher, erlebt diesen Geburtstag zusammen mit seiner Frau bei guter Gesundheit. Im Juni 2009 hatte sich Scherschel aus der aktiven Politik zurückgezogen und seither auf eine Beobachterrolle beschränkt. Er widmet sich aber weiter dem Vereinsleben in seinem Heimatort Lauterbach.

Gerhard Scherschel, geboren am 25. Mai 1937 in Neunkirchen, ist seit 1963 Lauterbacher und dann (nach der Eingemeindung) Völklinger. Zunächst als Ortsvorsteher, dann als CDU-Fraktionschef im Völklinger Stadtrat setzte er Impulse für seine Wahlheimat. Freunde zählen Stationen auf: Er setzte gleich nach der Eingliederung in Völklingen den Bau der Lauterbachhalle durch, belebte den Stadtteil mit Festivals in Kultur und Sport, belebte die Fastnacht, gründete neue Vereine. Die Hauptstraße wurde fertig ausgebaut und begrünt. Es entstanden neue Bauflächen. An der Grenze wurde ein Verbot, bis heute gültig, für Lkw-Nachtverkehr eingerichtet. Eine große Herausforderung stand im Jahr 1978 an, als die Schlammkatastrophe über den Ort hineinbrach. Damals war im nahen Carlingen der Klärweiherdamm eines Kraftwerks gebrochen. 1982 wurde groß Dorfjubiläum gefeiert. Und was noch heute für die Zukunft Lauterbachs zählt: Die Grundschule zog als zweisprachige Einrichtung genau wie die Kindertagesstätte in ein komplett renoviertes Gebäude ein.

Scherschel, im Hauptberuf Schulrektor, kämpfte im Völklinger Stadtrat jahrzehntelang gegen eine rote Mehrheit und bemühte sich, eigene Akzente zu setzen. Die Früchte der Oppositionsarbeit konnte dann Klaus Lorig ernten, als er 2003 Hans Netzer (SPD) als Oberbürgermeister ablöste.

Gerhard Scherschel war und ist ein Mann mit Ecken und Kanten, dem aber auch Gegner Respekt zollten. Hunderte wünschten so dem Bundesverdienstkreuz-Träger im Alten Wasserwerk am Simschel Glück, als er dort 2007 seinen 70. Geburtstag feierte. Annegret Kramp-Karrenbauer, damals noch Innenministerin, vermerkte dort schmunzelnd, was aus ihrer Sicht Scherschels Erfolgsgeheimnis ausmacht: "Er versteht es, die Reibungshitze, wenn er einen über den Tisch zieht, als Nestwärme zu verkaufen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort