Geballte Fünfstimmigkeit

Geislautern · A-cappella-Gesang hat die fünfköpfige Band Marx-Rootschilt-Tillermann den Geislauternern ebenso geboten wie Anekdoten und Witze. Bei ihrem Konzert in der Schlossparkhalle gab es zudem eine Liebeserklärung.

 Fünf gestandene Musiker auf der Geislauterner Bühne, von links: Amby Schillo (Gesang, Cajon, Cello, Gitarre, Perkussion), Robby Jost (Gesang, Perkussion), Gerdi Rootschilt (Gesang, Gitarre, Bass, Perkussion), Hubi Tillermann (Lead-Gesang, Gitarre) und Michael Marx (Gesang, Gitarre, Bass, Mandoline). Foto: Jenal

Fünf gestandene Musiker auf der Geislauterner Bühne, von links: Amby Schillo (Gesang, Cajon, Cello, Gitarre, Perkussion), Robby Jost (Gesang, Perkussion), Gerdi Rootschilt (Gesang, Gitarre, Bass, Perkussion), Hubi Tillermann (Lead-Gesang, Gitarre) und Michael Marx (Gesang, Gitarre, Bass, Mandoline). Foto: Jenal

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In Denkerpose, die Brille hoch auf die Stirn geschoben, auf den eigenen Gesang konzentriert - so kennen seine Fans Hubi Tillermann aus dem bekannten Quintett Marx-Rootschilt-Tillermann. Mitsänger Gerdi Rootschilt sitzt dagegen gerne auf dem Stuhl, gelegentlich zupft er dazu den Bass. Und sorgt oft mit knappen, knackigen Kommentaren zwischen den Titeln für Heiterkeit. Als Dritter im Bunde gibt Robby Jost zu den Liedern meist die Erststimme hinzu. Michael Marx spielt außer bei den reinen A-cappella-Titeln stets die Gitarre .

Amby Schillo, in Sachen Bandzugehörigkeit nach Jost zweitjüngstes Bandmitglied, hat allerhand zu tun. Er singt nicht nur, sondern spielt auch Cajon, Cello, Gitarre , und dies gelegentlich sogar gleichzeitig. So auch in der Geislauterner Halle, wo der Verein Schlosskultur am Samstag zum zweiten seiner drei Oktober-Konzerte eingeladen hatte.

Vom Duo zum Quintett

Mit "After the frost" legen die Fünf los, und im Refrain gibt es dazu erstmals an diesem Abend die geballte Fünfstimmigkeit. Die 1974 gegründete Gruppe ist nach ihren Gründern benannt. Die bereits erwähnten Marx und Rootschilt, plus Hubi Tillermann, mit dem das Duo ein Jahr nach der Gründung zum Trio erweitert wurde. Inzwischen spielen die musikalischen Hochkaräter als Quintett. Denn Amby Schillo ist seit 1981 festes Bandmitglied, Robby Jost seit 1989. Zwischenzeitlich hatte sich Hubi eine 18-jährige Auszeit genommen, weil er zwischen 1993 und 2011 als Auswanderer in Irland lebte. Wer das noch nicht wusste, den informierte Michael Marx während des Konzerts in seiner Moderation zwischen den Titeln. Anekdoten hatte er auch zu bieten. Etwa die zu einem Titel der aktuellen CD. Aus dem "Baum des Lebens" ("tree of life") hatten die Spaßvögel in einer Liedansage bei einem anderen Konzert "die drei, die noch leben", also "The three alive" gemacht. Dass ein Berichterstatter Letzteres als bare Münze übernommen hat, sorgte in Geislautern für viel Heiterkeit. Klar, dass auch die von Amby geschriebene musikalische Liebeserklärung an Marx-Rootschilt-Tillermann in der Spielliste nicht fehlen durfte. Mit "I love the boys of MRT" sprachen die Sänger dabei gewiss auch vielen Zuhörern aus der Seele. Bei diesem Stück bieten MRT übrigens für ihre Verhältnisse allerhand Technik auf. Schillo spielt den Rhythmus mit Pad und Cajon als zu wiederholende Schleife (Loop) auf einen so genannten Looper auf. Der wiederholt die Schleife so lange, bis ihm der Musiker mit dem entsprechenden Pedaldruck das Gegenteil befiehlt.

Trauriges Lied eines Fröhlichen

Neben Schillo lieben übrigens viele die Jungs von MRT, mehr als 100 nahmen in der Schlossparkhalle Platz. Im Vordergrund standen selbstverständlich die Lieder. Auch eigene, wie "Night train". Autor Michael Marx beschrieb es als trauriges Lied und bekannte: "Als eigentlich fröhlicher Mensch musste ich mir ein so trauriges Lied aus den Fingern saugen, tatsächlich habe ich diese Geschichte nie erlebt, bin nie in einem Nachtzug gefahren."

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