Ein Trumpf zu Beginn

Völklingen · Ja, kann er jetzt nun zaubern oder nicht? Markus Lenzen vermasselt einen Trick nach dem anderen und hat auch noch großen Spaß dabei. Und wer ihn beim Schummeln erwischt, kriegt sein Fett weg.

 Eine Sensation nach der anderen kündigte Markus Lenzen am Mittwoch auf dem Kolpingplatz an, um sich dann von den Kindern, wie hier von Moritz, eines Besseren belehren zu lassen. Genau dafür lieben die Kleinen ihn. Foto: Jenal

Eine Sensation nach der anderen kündigte Markus Lenzen am Mittwoch auf dem Kolpingplatz an, um sich dann von den Kindern, wie hier von Moritz, eines Besseren belehren zu lassen. Genau dafür lieben die Kleinen ihn. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Die Stadt Völklingen muss radikal sparen. Zum Glück für die Kinder ist davon aber das Ferienprogramm nicht betroffen und erst recht nicht der Klamauk unterm Schirm, der, wie in den vergangenen 13 Jahren, an jedem Mittwoch ab 15 Uhr auf dem Kolpingplatz stattfindet. Und in diesem Jahr war die Stadt besonders gut beraten, die Klamauk-Reihe mit einem Trumpf zu starten: nämlich mit dem Saarbrücker Zauberer Markus Lenzen.

Zaubern für Kinder? Na ja, wird sich da mancher sagen, der Markus Lenzen nicht kennt, das ist sicher wieder so ein Hokuspokus mit kleinen Bällen, seltsamen Tüchern und Knoten in langen Schnüren. So ist es. Allerdings anders als vermutet. Mit einfachen Requisiten kündigt Lenzen "sensationelle Momente der Magie " an, vermasselt sie aber dann und lässt die Kinder triumphieren. Sie stehen im Mittelpunkt, nicht er. Sie sollen nicht ratlos und verblüfft sein, sondern fröhlich und immer ein Stückchen klüger als der sensationelle Magier.

Markus Lenzen, hoch geachtet in internationalen Kreisen der professionellen Magie , zaubert mit den Kindern, als ob er nicht zaubern könnte. Dabei hält er mit hohem Tempo ständig Kontakt mit seinem Publikum, immer mit spontanem Witz und Respekt, und dazu passt durchaus, dass er mal ein Mädchen, das seinen "höchst gefährlichen Supertrick" durchschaut, mit "doofe Petze, wer hat dich überhaupt eingeladen!", anschreit. Luftballons gehorchen dem Magier nicht, kleine Bälle verweigern sich den "großen Höhepunkten der Magie ", egal, der Meister kündigt schnell die nächste Sensation an: Er hält ein weißes Tuch in der Hand und verkündet, dass es auf magische Weise seine Farbe wechseln wird. Er schließt die Hand, magische Sekunden vergehen, "jetzt ist es grün, ich spüre es", berichtet der Magier, "jetzt werde wieder weiß", schreit er seiner Faust zu, öffnet sie, und, o Wunder, das Tuch ist wieder weiß. "Geschummelt!", kommt es aus der Kinderschar.

Unbeirrt eilt der Meister weiter durch die hohen Künste der Magie . "Wer will nach vorne kommen, wer hat Geld dabei?", ruft er über die Köpfe der rund 200 Kinder hinweg, "natürlich dürfen auch die Eltern Geld in meine Richtung werfen!" Und Klara darf auch diesmal nicht fehlen, Klara, die einzige Schlange der Welt, die Poker spielen kann. "Ihr meint wohl, sie wäre nur aus Stoff und nicht lebendig", fragt er sein Publikum, "aber es kann doch sein, dass ihr das nur meint." Lenzen folgt nicht den Bemühungen von einigen seiner Kollegen, die auf Sensationen ausgerichtete Unterhaltung von Fernsehen und PC-Spielen toppen zu wollen. Im Gegenteil, er ignoriert diese Spirale, er reduziert. "Ich werde traurig, wenn ich schon Grundschulkinder auf ihre Smartphones starren sehe", sagt er. Und glücklich war er, als die Mutter eines Achtjährigen nach seiner Vorstellung sagte: "So fröhlich wie in dieser Zauberstunde habe ich mein Kind noch nie vor dem Bildschirm gesehen."

Am nächsten Mittwoch, 5. August, 15 Uhr, gastiert das Puppentheater Gabi Kussani mit "Kasper und der Zauberdrachen" auf dem Kolpingplatz in Völklingen . Eintritt frei.

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