Drachenboot-Taufe in Völklingen

Völklingen. Boote werden getauft, ehe sie das erste Mal zu Wasser gelassen werden - das ist ein alter Brauch. Ganz besonders geht es da zu bei den Drachenbooten, wie am Samstag bei der Regatta des Kanu-Clubs Völklingen deutlich wurde, als die Boote der Landesbausparkasse (LBS) und der FDP auf die Namen Hausdrache II und Freischwimmer getauft wurden

 Denise Baldauf malt die Augen auf den Drachenkopf, dahinter "Mönch" Winfried Küpper. Foto: Jenal

Denise Baldauf malt die Augen auf den Drachenkopf, dahinter "Mönch" Winfried Küpper. Foto: Jenal

Völklingen. Boote werden getauft, ehe sie das erste Mal zu Wasser gelassen werden - das ist ein alter Brauch. Ganz besonders geht es da zu bei den Drachenbooten, wie am Samstag bei der Regatta des Kanu-Clubs Völklingen deutlich wurde, als die Boote der Landesbausparkasse (LBS) und der FDP auf die Namen Hausdrache II und Freischwimmer getauft wurden. Bei diesen Booten wird kein Sekt über den Rumpf geschüttet, wenn sie ihre Namen erhalten. Nach einer Jahrhunderte alten Tradition wird in dieser Bootsklasse der Drache sehend gemacht.Laut dem Internet-Lexikon Wikipedia erinnert der Brauch des Drachenbootfestes der populärsten Legende nach an den Versuch, den chinesischen Nationaldichter Qu Yuan im Jahre 277 vor Christus vor dem Ertrinken zu retten. Das erklärte auch Marion Deutsch, die Drachenbootwartin des Saarländischen Kanubundes, die am Samstagmittag am Saarufer unterhalb der Karolinger Brücke durch die Zeremonie führte. Der buddhistische Mönch, gemimt von Winfried Küpper, berührt zunächst die Drachenboote an genau vorgegebenen Stellen mit dem Säbel. "Um den Drachen zu beruhigen", so Deutsch. Anschließend wird er mit verbrannten chinesischen Geldnoten bestreut, um ihn gegen die Verlockungen des schnöden Mammons immun zu machen. Amüsant ist der nächste Schritt: Mit einer halben Orange wird der Drache für alle Zeit zum Vegetarier. "Damit er nicht die Mannschaft und die Zuschauer verspeist, sobald er gleich sehen kann", erklärte die Moderatorin. Weil auch die Mannschaften Speis und Trank bekommen, symbolisiert dieses erste gemeinsame Mahl die Einigkeit zwischen Team und Drache, der anschließend seine Augen aufgemalt bekommt. Dann kann er zu Wasser gelassen werden - jedoch nicht ohne die Raubfische und die Wassergeister vorher mit Reisbällchen zu besänftigen. An der anschließenden Regatta beteiligten sich 32 Teams, so die KCV Vorsitzende Rosel Bruckbauer. Darunter viele Stammgäste, aber auch Neulinge, wie die Geographic Hazards, aktive und ehemalige Geografie-Studenten.

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