Anwohner: Lieber Parkplätze als Grün

Völklingen · Bürgerversammlung informierte über Straßenneugestaltung und Kanalbaumaßnahmen in der Nördlichen Innenstadt. Stadt gibt anfallende Kosten anteilig an die Anlieger weiter.

In der Karlstraße und in der Hochstraße stehen Kanal-Sanierungen an. "Die Kanalbaumaßnahme wird in 14 Tagen beginnen", sagte Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) am Montagabend während einer Bürgerversammlung im Neuen Rathaus. Im ersten Bauabschnitt ist die Hochstraße an der Reihe, vier Monate soll die Maßnahme dauern. Benjamin Saar vom Ingenieurbüro Naumann & Saar erläuterte die Pläne. Man arbeitet sich abschnittsweise vor, in offener Bauweise. Für die 30 bis 40 Meter langen Baufelder gilt eine Vollsperrung. Wohn- und Anliegerverkehr bleiben möglich, allerdings sehr eingeschränkt.

Beim 90 000 Euro bis 110 000 Euro teuren Gehwegausbau werden die Anwohner der Hochstraße zur Kasse gebeten. Laut Satzung müssen sie 60 Prozent der Kosten übernehmen. Eine Ratenzahlung sei möglich, versicherte Lorig. Zusätzlich müssen die meisten Bewohner die Erneuerung der Kanalanschlussleitungen zahlen, sie schlägt mit 700 Euro pro laufendem Meter zu Buche. Etwa 95 Prozent der Leitungen müssen ausgetauscht werden. Vor Beginn der Kanalsanierung werden die Bürger per Postwurfsendung über die Telefonnummern der Ansprechpartner informiert.

Nicht nur Tiefbauarbeiten sind in der Nördlichen Innenstadt geplant. Die Karlstraße, die Hochstraße und der sie verbindende Teil der Poststraße werden neu gestaltet. So soll die Aufenthaltsqualität im Quartier erhöht werden.

Rund 50 Bürger informierten sich über den aktuellen Stand der Vorplanung. Während einer Versammlung im Dezember hatten sie bereits ihre Wünsche geäußert, auch ein Fragebogen konnte ausgefüllt werden. Inzwischen wurden die Anregungen ausgewertet. Das Ergebnis: Die Anwohner wollen einen kostengünstigen niveaugleichen Ausbau, Parkplätze sind ihnen wichtiger als eine Begrünung.

Auf der Grundlage der Bürgervorschläge hat das Planungsbüro Agsta Umwelt nun ein Gestaltungskonzept erarbeitet. Die Pläne, die Alexander Knoll vorstellte, sehen für die Fahrbahn einen durchgängigen Asphaltbelag mit Parkstreifen vor. Etwa zehn Bäume sollen auf den rund 500 Straßenmetern so positioniert werden, dass keine Parkplätze wegfallen. Würde man ganz auf Grün verzichten, gäbe es keine Förderung. Damit wäre das Projekt gestorben. "Ohne Zuschüsse wird nichts zu machen sein", betonte Verwaltungschef Lorig.

Ein Besucher regte die Einführung eines Einbahnstraßensystems an. Eine Anwohnerin beklagte, dass Mitarbeiter der benachbarten SHG-Kliniken in ihrer Straße parken. Viele Fragen der Bürger drehten sich um die Parkmöglichkeiten. Nach der Umgestaltung, versicherte Knoll, werden mehr Parkplätze ausgewiesen sein als vorher. Der Experte betonte, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden müssen.

Ein Beispiel: Weil die Poststraße nicht breit genug ist, kann dort nur auf einer Seite geparkt werden.

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