90 Jahre und putzmunter – aber der Nachwuchs fehlt
Ludweiler · Am Wochenende hatten die Naturfreunde Ludweiler zum Fest eingeladen: Es galt, 90 Jahre Vereinsarbeit zu feiern, davon 55 mit dem eigenen Naturfreundehaus. Das ist gut ausgelastet – doch es fordert die Ehrenamtler auch sehr.
90 Jahre Naturfreunde und seit 55 Jahren das eigene Naturfreundehaus in Ludweiler - das war ein Grund zum Feiern in der Warndtgemeinde. Aber die 107 Mitglieder plagen Nachwuchssorgen. Vorsitzender Hans Renollett will sich, solange er noch gesundheitlich fit ist, weiter einsetzen für die Heimstätte der Naturfreunde : "Aber das wird immer schwieriger, wir haben keine Naturfreundejugend und keine Kindergruppe. Wir müssen Wege finden, die Zukunft zu sichern", sagte er am Rande des Festkommers. Das Haus - mit seinem Übernachtungsangebot und seinem Platz zum Feiern und Tagen gut ausgelastet - bringt das Ehrenamt an die Grenze. Lösungsansätze suche der Vorstand gemeinsam, auch gebe es demnächst Gespräche mit der Politik.
Ortsvorsteherin Christiane Blatt (SPD ) will vermitteln. Sie lobte das gesellschaftliche Engagement des Vereins, der sich schon vor 55 Jahren gegen die Rosselverschmutzung stark gemacht habe, später gegen ein Munitionsdepot im Warndtwald demonstriert und viele Naturschutzvorhaben vorangebracht habe. Den Ludweiler Wildpark hätten die Naturfreunde gerettet und den Weg geebnet, dass der Warndt jetzt Naturschutzgebiet werde. Monique Broquart, Landesvorsitzende der Naturfreunde , verwies auf die mehr als 1000 Naturfreundehäuser weltweit, davon 500 in Deutschland. Die 33 Übernachtungsplätze in Ludweiler ermöglichten den Menschen immer wieder den Aufenthalt in der Natur. Die Ludweiler Naturfreunde wissen aber, dass "großer Idealismus, harte Arbeit und viel Fleiß" dahinterstecken, wie es Renollett sagte. Nun will er die Weichen stellen, das Naturfreundehaus zukunftssicher zu machen. Ein Patentrezept gebe es dafür aber noch nicht.
