Baumfäll-Arbeiten in Alt-Saarbrücken Nach Wald-Termin blieben Bedenken

Saarbrücken · Mitarbeiter des Saarbrücker Grünamtes informierten Alt-Saarbrücker über Fällarbeiten. Und sie nahmen Kritik mit.

 Auch Baumkontrolleur Holger Wörner vom Saarbrücker Grünamt (Mitte) erklärte Anrainern des Waldgebiets am Montag, warum zwischen der Junkersstraße und dem „Ring am Gottwill“ Fällarbeiten vorgesehen sind.

Auch Baumkontrolleur Holger Wörner vom Saarbrücker Grünamt (Mitte) erklärte Anrainern des Waldgebiets am Montag, warum zwischen der Junkersstraße und dem „Ring am Gottwill“ Fällarbeiten vorgesehen sind.

Foto: BeckerBredel

Die Stadt will rund 90 Bäume zwischen den Wohngebieten in der Junkersstraße und dem „Ring am Gottwill“ fällen. Diese Ankündigung vom vergangenen Mittwoch verunsicherte Anwohner. Etliche wollten nicht glauben, dass die Holzfäll-Arbeiten wirklich notwendig sind. Andere halten das Vorhaben für richtig, weil Bäume schon in angrenzende Gärten gestürzt seien.

Wegen der Unstimmigkeiten verschob die Stadt die für Donnerstag und Freitag geplanten Arbeiten und lud die Anwohner für den gestrigen Montagvormittag zu einem Informationsgespräch ein. Volkmar Schulz vom Amt für Stadtgrün und Friedhöfe klärte mit Baumkontrolleur Holger Wörner knapp 30 Anwohner auf. „In erster Linie geht es darum, die Verkehrssicherheit zu gewährleisteng“, sagte Schulz. „Es handelt sich um ein Landschaftsschutzgebiet, für das die Stadt verantwortlich ist. Wir müssen kontrollieren, ob eine Gefahr für Leib und Leben besteht.“ Zweimal im Jahr gebe es eine Sichtkontrolle aller Bäume. „Aus unserer Berufserfahrung können wir sagen, welche Bäume krank sind und daher umzustürzen drohen.“ Das gelte in dem Gebiet für 60 Bäume. Um die zu erreichen, seien weitere rund 30 Stück zu fällen.

„In dem Gebiet ist die Gefahr durch umstürzende Bäume besonders hoch, da in dem Wald viele Kinder der Anwohner spielen und Grundstücke direkt an das Gebiet angrenzen. Von einigen erkrankten Bäumen sind zudem schon Äste auf Grundstücke gefallen“, sagte Schulz.

Die zum Ortstermin erschienenen Anwohner blieben bei ihrer Kritik. Sie befürchteten, dass das Gebiet nur gerodet werde, um Platz für ein Baugebiet zu schaffen. Diese Befürchtung wollte Schulz zerstreuen: „Es handelt sich hierbei um ein Landschaftsschutzgebiet, das nicht für eine Bebauung vorgesehen ist. Wir müssen lediglich die Verkehrssicherheit herstellen.“ Die Bürger sagten dennoch, die Stadt habe sie zu kurzfristig informiert. Schulz: „Diese Kritik nehmen wir mit. Die Maßnahme muss bis Ende Februar abgeschlossen sein, um eine Gefahr für Tiere ausschließen zu können. Denn dann beginnt die Nestbauzeit. Wir beachten dies, obwohl die Rechtslage vorsieht, dass bei Gefahr immer gefällt werden muss.“

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