Leserbrief Mehr Geld für das Fach Französisch

Zu „Wo Michel und Marianne sich mögen“, SZ vom 15. Januar

Mit Interesse habe ich diesen Artikel gelesen und die Ausführungen von Prof. Moll, den ich kenne und schätze. Vielem kann ich zustimmen, aber mit seiner Aussage zur (vermeintlichen) Infragestellung der Frankreichstrategie von Ministerin Streichert-Clivot liegt er nicht richtig. Sie stellt die Frankreichstrategie keineswegs infrage – im Gegenteil, sie ist aus meiner Sicht eine glaubhafte Verfechterin des Deutsch-Französischen, was fraglos schon ihr familiärer Hintergrund belegt. In einem Satz des langen Interviews hatte sie das Ziel der Zweisprachigkeit als ein gutes solches bezeichnet, aber Zweifel an einer realistischen Umsetzung geäußert. Auf die Frage, ob sie die Frankreichstrategie weiterverfolge, hat sie in dem Moment leider nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht, dass die Strategie mit besseren finanziellen Mitteln ausgestattet werden müsste, um zu greifen. Mit keinem Wort hat sie die Strategie generell „infrage gestellt“, wie es die Überschrift nahelegen will. Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, mit ihr über dieses Thema zu diskutieren, und bin wie sie der Meinung, die ich schon während einer Sitzung der „table ronde“ in der Staatskanzlei öffentlich geäußert habe, dass zusätzliche Mittel bereitgestellt werden müssen, um das Fach Französisch endlich qualifiziert landesweit ab der ersten Klasse zu unterrichten. Aus dem „normalen“ Etat des Bildungsministeriums ist das so sicherlich nicht zu leisten. Das wäre mal ein weiteres Thema für die Saarbrücker Zeitung.

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