Stadt hofft auf mehr Geld von der Landesregierung Stadt hofft auf mehr Hilfe vom Land

Saarbrücken · Nach den Problemen mit einigen älteren Immobilien in der Malstatter Frankenstraße 2014 schaut die Verwaltung bei solchen Häusern nun genauer hin. Das erklärt Guido Freidinger, Leiter des Amtes für soziale Angelegenheiten. Die Stadt habe rund 20 „problematische Immobilien“ im Visier. „Wir gucken den Eigentümern auf die Finger“, sagt Freidinger. Dabei arbeite die Verwaltung auch eng mit der Polizei zusammen. Die Roma-Familien in der Frankenstraße hätten mittlerweile andere Wohnungen bezogen, und ein neuer Eigentümer habe in die Häuser in der Frankenstraße investiert.

Dass die EU-Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien unterstützt werden, sei vor allem das Verdienst der Stadt und ihrer Kooperationspartner. So sei es zum Beispiel gelungen, viele Menschen zumindest zeitweise in Arbeit zu bringen. Diese bekommen nun Hilfe vom Jobcenter. Auch die Unterstützung der Kinder sei ein Erfolg. Für Freidinger ist das ein entscheidender Faktor: „Die Bildung ist der Schlüssel für den sozialen Aufstieg.“ Der Amtsleiter weist darauf hin, dass nur zehn Prozent der Rumänen und Bulgaren eine intensive Unterstützung brauchen. Dass die Stadt hilft, ist für ihn selbstverständlich. „Die Familien sind hiergeblieben, also müssen wir uns um sie kümmern“, betont Freidinger. Bei Alleinstehenden habe die Stadt dagegen festgestellt, dass viele auch weiterziehen oder in ihr Heimatland zurückkehren.

Er bedauert, dass auf Landesebene das Sozialministerium die EU-Zuwanderer nicht „auf dem Schirm habe“ und die Stadt mit den Problemen weitgehend allein lasse. Nur das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit habe sich bereit erklärt, die „Koordinierungsstelle EU-Zuwanderung“ zu finanzieren. Die Landesregierung beharre aber weiter darauf, dass von dem Europäischen Sozialfonds derzeit nur Hartz-IV-Empfänger profitieren.

Die Stadt hat übrigens einen „Schülernotfallfonds“ eingerichtet, wenn Eltern den Eigenanteil an der Schulbuchausleihe, dem Schulbustransfer oder dem Schulessen nicht zahlen können. Diese Hilfe richtet sich in erster Linie an Familien, die kein Geld aus dem Programm „Bildung und Teilhabe“ erhalten. Für diesen Fonds stehen in diesem Jahr bisher jeweils 2000 Euro der Arbeiterwohlfahrt und der Stadt Saarbrücken zur Verfügung. Seit Beginn dieses Jahres wurden Familien mit rund 2000 Euro unterstützt, teilt die Stadtpressestelle mit. Zu Beginn des neuen Schuljahres seien bisher 15 Fälle bekannt, in denen die Unterstützung erforderlich ist. Die Hilfe soll für jedes Kind maximal drei Monate lang gezahlt werden. Im September werde es ein Gespräch im saarländischen Bildungsministerium geben, um die Beteiligung des Landes an diesem „Notfallfonds“ zu verhandeln.

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